Heute standen wir nicht sehr früh auf, weil das Wetter nicht so schön war und wir warteten bis sich die Regenwolken verzogen hatten. Ein Freund von Ricardo borgte mir seinen Neoprenanzug und seine Flossen, damit ich die nicht später mieten musste.
Wir fuhren durch ganz Caracas ohne Probleme, was nicht so einfach ist, weil es hier normalerweise immer kilometerlange Staus gibt, aber die meisten waren zuhause um sich die WM anzusehen. In La Guira kamen wir nach einer Stunde an und schon packten wir das Equipment aus dem Auto. Ich musste mir ein paar Tauchgeräte ausborgen, da ich ja nur Flossen und Anzug hatte. Nach kurzer Zeit waren wir fertig und der Tauchlehrer erklärte uns genau wo es hingehen würde. Wir schleppten das schwere Equipment zum Boot und schon ging es los. Wir fuhren nur ganz kurz, und schon wurde der Anker geworfen und wir waren im Wasser. Wir tauchten an der Ankerleine hinunter, weil es eine starke Strömung gab, die uns sonst in die falsche Richtung gezogen hätte. Bei ungefähr 30 Metern unter der Wasseroberfläche war ein gesunkenes Schiff zu sehen. Es war um die 15m lang und lag mit Korallen überzogen am Meeresboden. Es tummelten sich viele Fische herum, und wir drehten unsere Runde um das Schiff und mussten dann aber schon wieder nach oben, weil man in dieser Tiefe die Luft sehr schnell verbraucht.
Wir fuhren dann wieder zurück zur Tauchschule, weil am offenen Meer wir wegen des hohen Wellenganges nicht warten konnten. Dort stärkten wir uns ein wenig während wir nebenbei die Fußball-WM verfolgten.
Ein wenig später machten wir uns für den zweiten Tauchgang bereit und ich hoffte, dass die Wellen dieses Mal nicht so hoch sein würden, da ich schnell seekrank werde. Aber leider gab es wieder 2-3m hohe Wellen und mir ging es nicht so gut. Ich war deswegen die erste im Wasser und musste mich wieder an der Ankerleine festhalten um nicht weggeschwemmt zu werden. Dann waren auch schon die anderen im Wasser und wir fingen an hinabzutauchen. Wieder war es in einer Tiefe von 30m und ein versunkenes Schifflein. Es gab viel zu sehen: Moränen, Langusten und jede Menge bunte Fische! Leider dauerte der Tauchgang nicht mehr als 20 Minuten und schon waren wir wieder im Boot. Der Anker verfing sich leider unter Wasser mit etwas und so musste einer der Taucher noch einmal nach unten und ihn befreien. Das dauerte alles ewig lange, so schien es mir zumindest, denn ich war total seekrank und wollte nur mehr zurück zum Festland.
Dort angekommen befreiten wir unser Equipment vom salzigen Wasser, packten alles zusammen ins Auto und unterhielten uns noch einige Zeit mit den Tauchlehrern.
Danach brachen wir auf, um nicht zu spät zurückzukommen. Am Heimweg blieben wir aber noch kurz stehen um ein paar extrem leckere Arepas zu essen und frischen Fruchtsaft zu trinken.
Nach knapp zwei Stunden kamen wir wieder in Caracas an und fuhren zum Haus in dem Ricardo mit seiner Familie lebt. Dort wartete schon seine Tochter darauf, dass wir ihr die Fotos unserer Tauchgänge zeigen würden, was wir auch gerne taten. Hier sind einige davon: