Mittwoch, 16. Dezember 2009

Tag 102 - 12. Dezember

Für heute habe ich mir den Wecker gestellt, damit ich meiner Gastmama mit den Vorbereitungen für die Geburtstagsfeier von Chantell helfen kann. Um neun also bin ich dann hinunter in die Küche und alle sind noch im Pyjama dort gesessen und haben gefrühstückt. Ich habe mich dazugesetzt und dann hat meine Gastmama eine Liste geschrieben, mit Sachen, die noch für die Geburtstagsfeier fehlen und hat die dann Rafael gegeben. Ich bin mit ihm mitgefahren, damit ich wenigstens so ein bisschen helfen kann. Wir sind nach Barcelona gefahren und haben dort in einem Einkaufszentrum noch ein paar Lebensmittel eingekauft. Für mich haben wir einige Bananen, Birnen, Grapefruits und Kastanien gekauft. Die Kastanien sind hier extrem teuer, das Kilo kostet um 8€, deswegen haben wir nur ein paar wenige gekauft. Dann hat Rafael noch in der Bäckerei ein bisschen Sandwichbrot gekauft und dann noch ein „Pan de Jamon“, also ein Schinkenbrot, das wird hier zu Weihnachten immer gegessen. Er hat dann für mich noch eine kleine Portion von einem Kuchen gekauft und dann sind wir weiter zu einem Mechanikgeschäft gefahren, um dort ein Seil und einen Haken zu kaufen um die Piñata daran aufzuhängen. (Piñata: das wird bei Kindergeburtstagen hier gespielt. Das ist so wie eine Kartonschachtel gefüllt mit Süßigkeiten und Spielsachen. Diese Schachtel ist meist schön verziert und wir dann auf einem Seil aufgehängt und die Kinder bei Geburtstagsfeiern schlagen abwechselnd mit einem Holzstock darauf bis es aufplatzt und es kleine Geschenke regnet. Die Kinder stürzten sich dann auf diese Sachen und dürfen sie mit nach Hause nehmen).

Dann hat uns Carlos noch angerufen, dass wir noch Fleisch kaufen müssen, und somit sind wir zur Fleischhauerei, in die ich nur ungern hineingegangen bin, weil ich den Geruch dort nicht so gerne mag, aber besser als alleine im Auto sitzen (und sicherer!).

Gegen zwei waren wir wieder zuhause und die andern waren schon fest am Luftballone aufblasen. So um die 100 Stück haben wir mindestens zusammen gebracht. Rafael hat dann mit den anderen die Luftballone zusammengehängt und zu einer riesigen langen Luftballonschlange gemacht.




Dann hat mich Luis angerufen und nur ins Telefon hinein geschrien: „Vikiii, me voy a AUSTRIA“ – „Vikiii, ich fahr nach Österreich“. Wir haben beide nur mehr herum gekreischt und ich habe mich total gefreut, dass er einer der fünf Venezolaner ist, die nächstes Jahr nach Österreich als Austauschschüler kommen. Nathy wird nach Deutschland kommen und wir werden sie dann auch besuchen.

Eine Stunde später war noch immer nicht alles fertig dekoriert, alle haben mit einer Seelenruhe nebenbei auch andere Sachen gemacht und dann ist auch schon die erste Freundin von Chantell gekommen. Es war eher noch mehr Chaos als sonst etwas, aber eine weitere Stunde später waren die Luftballone montiert und die Torten, Kekse und Snacks sind gekommen und alles hat schön langsam Gestalt angenommen. Mit der Zeit sind auch ein paar Kinder mehr gekommen und deren Eltern sind auch geblieben, obwohl das meine Gastmama ja nicht so geplant hatte.

Dann sind auch einmal zwei Clowns durch das Tor spaziert und haben gleich ordentlich Lärm gemacht, damit alle Kinder zu ihnen kommen. Die Clowns haben die Kleinen dann geschminkt und bemalt.



Später haben sie noch zusammen einige Spiele gespielt und Chantell und ihre Freunde waren total begeistert.




Dann sind noch zwei Artisten und ein Magier gekommen und die Artisten haben mit Ringen jongliert. Einer der Artisten ist auf eineinhalb Meter hohen Stelzen gegangen und hat dann sogar ein Baby aufgehoben und ihm die Umgebung von mindestens drei Metern Höhe gezeigt.



Nach einiger Zeit ist dann auch der Magier aufgetreten und hat die Kleinen verzaubert. Er hat Chantell gebeten ihm zu helfen, nur sie hat am Anfang zu viel Angst gehabt und ist zu ihrer Mama geflüchtet. Aber beim zweiten Versuch des Magiers hat Chantell ihm dann geholfen und sie hat eine weiße Taube aus seinem Hut gezaubert. Später hat er noch einen weißen Hasen herbeigezaubert und noch jede Menge andere Tricks vorgeführt.



Nachdem der Zauberer fertig war, hat Rafael die Piñata aufgehängt und die Kleinen haben abwechselnd mit einem Holzstecken darauf geschlagen. Zehn Kinder haben dann nach der Reihe auf die Piñata eingeschlagen und dann ist sie endlich aufgeplatzt und die Kleinen haben sich auf die Süßigkeiten und Spielsachen gestürzt. Ein Mädchen hat sich überhaupt einfach fallen gelassen und hat mit ihrem Körper ziemlich viele Dinge unter sich begraben.


 Nach der Piñata haben meine Gastmama und ich die Torten herausgebracht und alle zusammen haben Chantell „Feliz Cumpleaños“ gesungen.



Mit der Zeit sind die Kinder dann nach Hause gegangen und wir haben angefangen ein bisschen zusammen zu räumen, aber wir waren schon so müde, dass wir heute alle früher ins Bett gegangen sind als üblich.


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