Montag, 1. März 2010

Tag 178 - 26. Februar

Miss Wahl in meiner Schule


Heute stand ich noch ein bisschen früher auf als sonst, weil ich mich noch für die Miss-Wahl in meiner Schule herrichten musste. Nachdem ich also in einem Kleid hinunter in die Küche ging, um zu Frühstücken, sah mich meine Gastoma nur verwundert an. Ich erklärte ihr dann schnell, was heute in der Schule sein wird und sie wünschte mir viel Glück. Rafael brachte Chantell und mich dann in die Schule.


Ich hatte heute keinen Unterricht, weil wir noch für die Show proben mussten und auch einige der Professoren nicht aufgetaucht waren. Aus meiner Klasse waren auch nur ein paar da, weil sie das schon gestern gewusst hatten.

Das Komitee des Abschlussballs hatte ein Treffen mit den Eltern zusammengerufen, bei dem auch die Vertreter der Klassen dabei sein durften. (Ich bin das zwar nicht, aber ich ging mit ein paar Freunden auch dorthin, weil es in einem klimatisierten Klassenzimmer stattfand.) Es wurden einige Zahlen präsentiert und auch ein paar Vorschläge geäußert, was wir noch machen könnten, damit wir noch mehr Geld für die Abschiedsfeier bekommen könnten. Eine Mutter fragte dann, was eigentlich mit den mehr als 50.000 Bolivares (=7500€) geschehen war. Das Komitee gestand darauf, dass eine von ihnen das Geld von einer Rifa zusammengesammelt hatte, aber nicht gleich damit zur Bank gefahren war und es ihr dann gestohlen wurde. Dann ging es aber so richtig los. Auf einmal diskutierten alle Erwachsenen auf einmal und meine Mitschüler versuchten sie zu beruhigen. Dann sprach einer nach dem anderen. Die Eltern waren empört, wie auch wir Schüler, weil das schon im Dezember passiert war, aber die Frau es erst vor einer Woche berichtet hatte und es einfach viel zu viel Geld ist, das uns jetzt fehlt. Einige der Eltern wollten die Frau zur Rede stellen, aber diese traut sich schon nicht mehr aus dem Haus, weil sie so ein schlechtes Gewissen hat und weil alle wissen, dass ihr das Geld gestohlen wurde. Einige gaben der Schule die Schuld an allem und beschimpften die Direktorin und alle Lehrer. Andere bestanden darauf ein neues Komitee zu wählen, weil alles total unorganisiert sei und alle inkompetent seien. Die Eltern stritten sich für zwei (!) lange Stunden, warfen sich die wildesten Beschimpfungen an den Kopf und wenn man nicht gewusst hätte, das es Erwachsene sind, hätte man meinen können, es seien kleine Kinder, die sich um ein Spielzeug streiten.

Zum Glück war das Treffen bald vorbei und ich konnte den streitenden Eltern entkommen. Jedoch gingen die Streitereien am Gang weiter und es nahm einfach kein Ende. Ich verzog mich inzwischen in die Kantine, weil ich es einfach nicht mehr hören konnte, dass sich alle streiten.

Ab Punkt neun hatten wir dann keinen Strom mehr und ich kam vor lauter Hitze fast um. Ein bisschen später begann dann endlich die letze Probe für die Miss-Wahl und die anderen Mädels waren total nervös und fast ausschließlich nur mehr vor dem Spiegel zu finden.


Ich bat inzwischen eine Freundin mit meiner Kamera ein paar Fotos von der Show zu machen, weil ich ja nicht die Möglichkeit dazu haben werde.

Dann ging es auch schon los und wir gingen zum hinteren Teil des Turnsaales, wo sich auch die Bühne befand.


Als die Musik losging, hatte ich dann schon ein bisschen einen Bammel!! Aber es lief alles perfekt, ich hatte mir alle Schritte gemerkt und es war einfach nur lustig. Zuerst gingen wir in der Gruppe nach vorne, dann in Dreiergruppen und dann zusammen in Schlangenlinien über die ganze Bühne. Danach musste jeder alleine gehen und nebenbei wurden Hobbies und Eigenschaften über einen vorgelesen. (Bei mir kam natürlich, dass ich Österreicherin und Austauschschülerin bin und dass ich blaue Augen habe).


Dann war die Show auch schon vorbei und die Preise bzw. die Titel wurden verliehen. Genesis gewann den „Beste Freundin“-Titel.


Dann wurde noch zwischen Unter- und Oberstufe unterschieden, und in beiden Kategorien gewannen Mädels, die ich nicht wirklich kannte, aber die es wirklich verdient hatten, weil ihre Fans am lautesten waren.

Alles im allen war es eine total schöne und lustige Erfahrung und ich würde es sofort wiedermachen.

Am Nachmittag rief mich noch Arturo von der Tauchschule an und sagte mir, dass ich morgen tauchen gehen kann.

Anna rief mich dann auch noch an und wir redeten fast vier Stunden lang, bis das Guthaben beider Handys aufgebraucht war.

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