Freitag, 5. März 2010

Tag 179 - 27. Februar

Nach einem kleinen Frühstück brachte mich meine Gastmama zur Tauchschule nahe der Caribbean Mall. Dort waren auch schon ein paar andere Taucher, die das Boot mit den Tanken beluden. Inzwischen suchte ich mir einen passenden Neoprenanzug, Flossen, Taucherbrille mit Schnorchel und anderes Equipment.
Ich fragte dann nach, welchen Teil der Tauchscheinerweiterung wir heute machen würden. Aber da Nancy noch immer krank war und sie diese Ausbildungen immer macht, war das heute nicht möglich. Wir würden zwei „normale“ Tauchgänge machen und wenn es Nancy besser ginge, würden sie mich anrufen und mir Bescheid geben. Aber ich bekam schon einmal das Buch, aus dem ich zuerst einige Kapitel lesen muss bevor ich den Kurs anfangen kann.

Dann ging es auch schon los und wir fuhren mit dem Boot zu einer Tauchstelle, die „Beatro“ heißt.

Die anderen beiden Taucher waren aus Frankreich und machten gerade Urlaub hier. Wir redeten ein bisschen bevor wir in unsere Neoprenanzüge schlüpften und bereiteten die anderen Sachen vor und ließen uns rückwärts ins Wasser fallen. Und das Unterwasserabenteuer begann! Ach ich liebe das Tauchen so sehr. Ich könnte euch stundenlang davon erzählen und ich hätte noch immer nicht alles gesagt. Diese Welt unter der Wasseroberfläche ist so anders, so anziehend. Wir tauchten durch eine Öffnung einer kleinen Insel hindurch, die man nicht sehen kann, wenn man nicht unter Wasser ist.

Arturo zeigte uns eine kleine Unterwasserpflanze, die er ein bisschen rieb und dann kam ein ganzer Fischschwarm um zu fressen. Ich konnte die Handflächengroßen Fische sogar berühren und in einer Art und Weise streichelte ich sie. Es war so unglaublich! Wir tauchten weiter um die Insel herum und verließen  das Wasser dann leider.

Wir fuhren wieder in die gleiche Bucht wie immer, aßen dort Sandwiches und Arturo erzählte ein bisschen über die Tauchplätze hier. Er sagte, dass sehr viele Korallen sterben und es vor ein paar Jahren noch ganz anders war. Die Korallen leuchteten damals noch rot und orange, aber jetzt sind sie eher braun und werden immer dunkler, bis sie schließlich absterben. Und es gab auch mehr und mehr verschiedene Fische. Das Wasser ist auch wärmer geworden und das ist einer der Hauptgründe neben der Wasserverschmutzung. Mir tat es einfach so weh, dass wir Menschen das verursachen. Wir zerstören diese wunderschöne Unterwasserwelt!

Als wir dort so in der Bucht saßen und redeten, kam ein anderes Boot mit ein paar Freunden der Franzosen, um diese abzuholen. Wir brachen dann auch auf und fuhren zum „Caribito“, wo wir unseren zweiten Tauchgang machten. Es war einfach atemberaubend (nicht wortwörtlich nehmen).

Arturo zeigte mir eine Art Seegurke, die er ein paar Mal anstubste und die sich dann ganz schnell zusammenzog. Wir tauchten an einem Korallenriff vorbei und auf einmal waren wir in mitten eines Fischschwarmes. Rund um mich herum kleine schimmernde Fische, es war einfach wunderbar und ein unbeschreibliches Gefühl.

Leider war auch dieser Tauchgang viel zu schnell wieder vorbei, und schon waren wir auf dem Weg zurück zur Tauchschule. Dort wuschen wir das ganze Equipment ab und ich versuchte meine Gastmama anzurufen, aber da mein Handy keinen Akku hatte, rief ich vom Festnetz der Tauchschule an. Da sie aber nur selten abhebt, wenn sie die Nummer nicht kennt, hob sie nicht ab und ich versuchte es bei Rafael. Nach mindestens zehn Versuchen meldete er sich und sagte, dass er mich gleich abholen würde.
In der Zwischenzeit fragte ich nach, ob mein Tauchschein schon angekommen war, und tatsächlich; mein Tauchschein war angekommen!!!


Zuhause aß ich zusammen mit Chantell zu Mittag und danach schlief ich eine Runde.

Am Abend brachte meine Gastmama meine Gastoma, Chantell und mich zum Centro Gallego in Lechería, weil mein Rotary Club eine Veranstaltung organisiert hat. Eine „Lachtherapie“! Alleine schon die Idee klang genial für mich, und da ich eingeladen wurde, ging ich noch lieber hin. Ich wusste aber bis zu dem Moment, indem meine Gastmama meine Gastoma und uns dorthin brachte, nicht, dass meine Gastoma mitgehen würde. Einfach weil sie nicht der Typ dafür ist und auch Chantell ist eigentlich zu jung und da es bis spät in die Nacht dauern würde, fand ich es keine gute Idee, aber ich sagte nichts.

Dort angekommen begrüßte ich alle Rotariern meines Gastclubs, während die beiden anderen sich Plätze suchten. Leider besetzten sie aber keinen Platz neben sich für mich, und da der restliche Saal sich immer mehr füllte, bekam ich keinen Platz mehr in den ersten Reihen. Ich unterhielt mich noch mit ein paar anderen Rotariern und zum Glück bekam ich dann noch einen Platz in der zweiten Reihe!

Vor dem Beginn stellte mich Joe noch einer Mama eines Austauschschülers vor, der vor zwei Jahren in Österreich war. Wir redeten noch ein bisschen und ich gab ihr meine Nummer und meine Karte, damit sich ihr Sohn vielleicht einmal bei mir meldet.

Vor der „Therapie“ begrüßten die Rotarier alle und wünschten uns gute Unterhaltung.


Dann kam auch schon der „Therapeut“ auf die Bühne und es ging los! Jeder hatte vorher einen Luftballon bekommen, den wir nun benutzen sollten. Wir wurden aufgefordert uns wie kleine Kinder zu amüsieren und die Ballons in die Luft zu werfen und dann versuchen, dass keiner den Boden berührt. Es haben eigentlich alle mitgemacht, bis auf meine Gastoma und Chantell, die ganz still und leise auf ihren Stühlen gesessen sind und keinen Ton von sich gegeben haben.

Danach machten wir noch ein paar Spiele mit den Ballons und es war die größte Gaude (wie man so schön auf österreichisch sagt)!


Darauf zeigte er uns die verschiedensten Arten von Lachen und wie das das Leben beeinflussen kann. (z.B. man ist fröhlicher, statistisch gesehen wird man weniger krank, usw.)

Das ging noch zwei Stunden so weiter und es war einfach köstlich, am Ende hatte ich Bauchweh vor lauter lachen!!

Am Schluss bedankten sich die Rotarier für die unterhaltsamen Stunden und überreichten dem Vortragenden ein kleines Dankesgeschenk. Es gab dann auch noch eine Tombola, bei der man einen Englischsprachkurs gewinnen konnte. Ich habe zwar nichts gewonnen, aber das war auch okay so.

Die Rotarier stellten dann noch ihre Programme und den Club selbst vor, und ich wurde dann auch extra begrüßt.


Da meine Gastoma und Chantell schon während der Show gegangen waren, brachte mich Joe dann nach Hause.

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