Samstag, 19. September 2009

Tag 17 - 18. September

Vorstellen in der Schule

Um Punkt sechs Uhr hat mich meine Gastmama heute aufgeweckt und nach einer halben Stunde sind wir dann mit Chantell zur Schule gefahren. Für sie hat die Schule schon am Dienstag angefangen und daher muss sie auch schon die Schuluniform tragen. Ich habe heute noch keine anziehen müssen, erst am Montag, wenn die Schule offiziell beginnt. Meine Gastmama und ich haben die Kleine dann in ihre Klasse gebracht und wir sind die Direktorin suchen gegangen. Die hatte aber im Moment keine Zeit für mich und so sind wir noch in die Kantine.



Meine Gastmama und ich in der Kantine


Dort habe ich mir einen Orangensaft und ein frittiertes, längliches, helles Weckerl mit Käse drinnen. War echt nicht schlecht, nur war mir nachher davon schlecht, weil es so fettig war und ich vorher noch nicht gegessen habe.
Nach dem kurzem Imbiss sind wir noch schnell in die Bibliothek gegangen, weil man dort die Schuluniform kaufen kann und auch die restlichen Sachen, die man braucht. Da sie weder Sporthosen, noch Polos, noch die normalen Hosen hatten, sind wir wieder weg und werden am Montag wieder hingehen, weil da die neue Lieferung kommt.

Danach sind wir wieder zusammen zur Direktorin gegangen und sie hat mich ganz herzlich begrüßt. (Sogar auf Englisch). Ich habe dann die Regeln der Schule unterschreiben müssen (zB. das ich nicht schwänzen werde, immer die Hausaufgaben mache und alle Tests mitschreibe und auch interessiert bin und den Unterricht nicht störe usw.). Dann hat sie mir erklärt, das die Uniform Pflicht ist, sogar fürs Turnen und Sport gibt es eine Uniform. Ich muss auch meine roten Haarextensions, die ich mir extra für Venezuela machen lassen habe, raustun. Nur unauffällige Haarfarben sind erlaubt. Auch Tatoos und Piercings sind verboten. Aber das betrifft mich eh nicht.

Sie hat mir dann gesagt, dass das heute nur eine kleine Vorstellungsrunde der neuen Schüler geben wird, dass es um acht anfangen wird und ungefähr zwei Stunden dauern wird.

Nachdem sie mir noch ein paar Sachen erklärt hat, sind meine Gastmama und ich einen Stock höher in einen Saal gegangen, wo auch schon der Austauschschüler aus Dänemark gewartet hat. Meine Gastmama hat sich dann von mir verabschiedet und gesagt, dass sie oder Carlos mich dann um zehn abholen werden.

Mit der Zeit sind dann mehr Schüler gekommen, aber um acht waren wir trotzdem nicht mehr wie dreizehn Schüler. Nachdem auch die Lehrer gekommen sind, hat uns die Direktorin begrüßt und sich vorgestellt. Auch alle Lehrer haben sich dann vorgestellt und das hat ziemlich lange gedauert, weil die für jedes Fach drei Lehrer mitgebracht haben. Zusammen haben wir dann noch die Schulhymne gesungen, und einer der Lehrer hat uns gesagt, dass bei wichtigen Veranstaltungen immer die Bundeshymne, die Hymne vom Bundesstaat Anzoategui und die Schulhymne gesungen wird. Und das dann auch noch auswendig. (Ich weiß schon, was ich am Nachmittag lernen muss.)

Ich bin fast eingeschlafen, weil es erstens so lange gedauert hat und zweitens weil ich ein wenig müde war. Später haben wir uns dann gegenseitig interviewen müssen und das war ziemlich schwer, weil keiner Englisch konnte, und ich kein Spanisch, aber der Austauschschüler aus Dänemark auch nicht. Das hat dann eine halbe Stunde gedauert, weil wir so langsam vorangekommen sind, und die anderen nicht bei der Sache waren. Danach haben wir uns gegenseitig vorstellen müssen. War doch nicht so schlimm wie ich gedacht habe und das bisschen Spanisch, das ich geredet habe war nicht einmal so schlecht. Sie haben danach sogar applaudiert, also kann es gar nicht so schlecht gewesen sein.

Dann haben sie uns in zweier Teams gesteckt, wir haben Zettel bekommen, auf denen irgendwelche Anweisungen gestanden sind (ich habe keine Ahnung was). Aber auf alle Fälle war das eine Art Schnitzeljagd durch die ganze Schule. Ziemlich langweilig für mich, weil ich dem Burschen mit dem ich in einer Gruppe war nur nachgegangen bin. Nach mehr als einer halben Stunde Herumgerenne in der Schule haben wir dann unsere Zettel als dritter abgegeben, was erstaunlich war, weil die Kleineren gerannt sind und wir noch dahingetrottet sind.

Nachher hat uns die Direktorin alle verabschiedet und gesagt, dass die Schule erst am Mittwoch anfängt und am Montag nur die Schuluniformen abzuholen sind.

Als ich dann die Stiegen Richtung Ausgang gegangen bin, hat mich Carlos gesehen und wir sind dann mit dem Auto nach Hause gefahren.

Zu Mittag hat Carlos meine Gastschwester von der Schule abgeholt und wir haben zusammen gegessen. Chantell hat Nudeln mit Fleisch bekommen und ich habe frische überbackene Tintenfischringerl bekommen. Als Beilage hätte es Pommes gegeben, nur die waren so mit Fett durchtränkt, dass sie überhaupt nicht mehr nach Pommes geschmeckt haben.

Am Nachmittag habe ich mit Chantell ein bisschen gespielt, und mir auch den Hometrainer in mein Zimmer geholt, weil ich sonst richtig dick werde, wegen dem ganzen fettigen und ungesunden Essen.
Carlos hat mir dann einmal was auf der E-Gitarre vorgespielt, und es war richtig gut, hatte Rhythmus und hat mir gefallen.

Später ist kurz einmal mein Gastpapa vorbeigekommen, aber nur, weil er etwas zuhause vergessen hatte.

Am Abend hat mich Carlos mit ein paar von seinen Freunden mitgenommen, um auf einen kleinen Hügel zu fahren, wovon man die ganze Stadt und noch mehr sehen kann. Leider war es schon ziemlich finster, aber man konnte von dort einige Inseln, Barcelona, Lechería und Puerto La Cruz sehen. Wenn man aber auf der anderen Seite des Hügels hinunterschaut, sieht man nur ein Lichtermeer. Aber nicht von Häusern, sondern von den Öltankern, die am Meer sind.


Öltanker der Karibik :)


Nach und nach sind wir dann weniger geworden, weil immer mehr nach Hause gefahren sind. Dann haben wir beschlossen noch zu Carlos‘ Haus zu fahren und dass wir dort noch etwas essen werden.

Gesagt, getan. Obwohl es noch total lustig war, bin ich immer müder geworden, und dann schlussendlich um halb 12 ins Bett gefallen.

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