Heute bin ich schon um sechs von meiner Gastmama aufgeweckt worden, weil heute mein erster Schultag ist. Ich bin dann gleich in meine Schuluniform (die ich noch immer nicht schön finde) geschlüpft, habe meine Sachen gepackt und bin hinunter, damit ich noch schnell etwas frühstücken kann. Da es doch schon etwas später war, habe ich ein Glas Orangensaft getrunken und im Auto gefrühstückt. Zu meiner neuen Schule fährt man ungefähr 10-15 Minuten ohne Stau, und mit etwa das Doppelte bis Dreifache.
In der Schule haben meine Gastmama und ich Chantell in ihre Klasse gebracht und dann haben wir nachgeschaut in welche Klasse ich gehen werde. Ich bin in der 5A.
Willkommenstafel für neue Schüler
Ich habe dann auch gleich Elena gesehen und ein paar andere die ich vorgestern schon getroffen hatte. Elena geht zwar nicht in meine Klasse, aber ein paar von den anderen schon, und da hat sich dann meine Gastmama verabschiedet.
Wir sind dann alle zusammen in die „Turnhalle“ gegangen (das ist mehr ein überdachter und eingezäunter Sportplatz). Dort haben schon die anderen „Oberstufenschüler“ gewartet. Ich bin dann von einer aus meiner Klasse den anderen vorgestellt worden und habe auch schon ein bisschen Spanisch geredet.
Weil es solange gedauert hat, sind wir noch zum Buffet gegangen etwas essen. Da ich schon gefrühstückt habe, habe ich nur einen Orangensaft getrunken.
Beim zweiten Frühstück
Danach sind wir wieder in die „Halle“ und ein wenig später haben wir uns dann in zwei Reihen pro Klasse aufstellen müssen, eine die Mädels, die andere Reihe die Jungs.
Die Lehrer haben irgendetwas geredet, ich glaube über die Regeln und die Schuluniformen und so weiter. Wir drei Austauschschüler, Elena (Italien), Ivar (Dänemark) und ich, sind da noch extra begrüßt worden.
Dann haben wir (bzw. die anderen) die Nationalhymne von Venezuela, die von Anzoateguí (der Bundesstaat in dem ich bin) und die Schulhymne gesungen.
Es war total heiß in der Halle und alle haben geschwitzt und ihre Bücher als Fächer benutzt.
Nach der ganzen „Feier“ sind wir dann auf die Suche nach unserem Klassenzimmer gegangen. Wir waren in ungefähr vier bis fünf Klassenräumen, aber keiner war der Richtige.
Irgendwann haben wir dann eine freie Klasse gefunden. Wenig später ist auch schon die Lehrerin hereingekommen und hat sich vorgestellt. Sie unterrichtet das Fach „Premilitar“ (=Marschieren), die Burschen haben auch gleich anfangen müssen, sich der Größe nach in zwei Reihen aufzustellen. Dann hat die Lehrerin immer wieder was laut gesagt und die Burschen haben alle möglichen Sachen gemacht, wie Grüßen, Stampfen, nachdrehen, usw. (Wir Mädels haben es total lustig gefunden und haben gelacht). Zum Glück sind wir nicht mehr dran gekommen, weil ich mir das noch einmal anschauen muss, damit ich die einzelnen Befehle verstehe.
Unser zweites Fach war „Metodologia“. Die Lehrerin hat die ganze Zeit nur geredet und geredet und ich habe nur verstanden, dass das Benehmen, die Schuluniform und das Mitarbeiten im Unterricht in die Note einfließt.
Das letzte Fach heute war „Biologia“, wir sind unabsichtlich zehn Minuten zu spät gekommen, weil es zwei Biologie Räume gibt und wir zuerst beim falschen waren. Nach einer viertel Stunde hat sie uns die Lehrerin noch den Namen des Buches gesagt, das wir brauchen und hat uns dann entlassen.
Ich bin gleich ins Erdgeschoß, weil ich Chantell abholen musste. Zusammen haben wir dann auf den Chauffeur Javier gewartet, der uns von der Schule nach Hause gebracht hat.
Zu Hause haben wir gleich Mittagessen bekommen: Fisch mit gebratener Banane (ist ein Nationalgericht und schmeckt nicht einmal so schlecht) und Gemüse. Gleich nach dem Essen war wieder ein Stromausfall.
Am Nachmittag habe ich mit Chantell gespielt und wir haben darauf gewartet, dass der Strom wieder kommt, damit wir wieder Licht haben und die Klimaanlage funktioniert.
Carlos hat mir inzwischen schon zwei meiner Schulbücher besorgt: „Biologia“ und „Premilitar“. Mit Premilitar weiß ich ehrlichgesagt nichts anzufangen, aber als ich das Biologie Buch aufgeschlagen und durchgeblättert habe, ist mir aufgefallen, dass ich den meisten Stoff schon im Vorjahr in Österreich gemacht habe.
Um kurz nach sieben hat mich Carlos dann zur Salsa Schule gefahren. Das findet auf einem eingezäunten Sportplatz statt. Da waren auch schon Paare, die getanzt haben und es war schön zuzusehen. Carlos hat mich angemeldet und bezahlt. Ich habe gedacht, dass heute mein Kurs schon anfängt, aber ich habe mich geirrt. Am Montag gehts dann aber auch für mich los mit Salsa tanzen.
Zuhause habe ich dann noch ein bisschen ferngeschaut, meine Sachen für den nächsten Tag hergerichtet und bin ins Bett gegangen.
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