Curaçao
Heute wachte ich leider erst um zehn Uhr auf, obwohl sich Anna den Wecker für acht gestellt hatte, aber ihn abgeschalten hatte. Wir wollten eigentlich vor dem Frühstück noch ins Fitnesscenter gehen, aber da das Frühstück um halb zwölf zumachte, gingen wir direkt zum Frühstücksbuffet. Es gab so viele gute Sachen: French Toast, Eierspeise, Croissants, normalen Toast, Schwarzbrot (ich habe natürlich zugeschlagen, da ich seit fünf Monaten keines gegessen hatte), ganz viele verschiedene Früchte, Speck, Honig, Marmeladen (gibt es auch nicht überall), Kaffe, Tee, Fruchtsäfte und noch so viel mehr. Wir saßen dann am Balkon und sahen in der Ferne eine Insel. Da wir die Karte ein bisschen im Kopf hatten, konnte das nur Curaçao sein.
Sicherheitshalber fragten wir aber noch nach und es war tatsächlich schon ein der drei niederländischen Antillen. Die Insel sah nicht einmal so klein aus, aber trotzdem wunderschön. In der Mitte eine große Brücke, an den beiden Enden der Insel Berge und fast keine hohen Häuser!
Das Schiff fuhr durch einen Kanal und dann unter Brücke durch und wurde dann von zwei anderen kleineren Booten gezogen bzw. diese haben unserem Schiff geholfen anzulegen.
Als ich die Stadt das erste Mal aus der Nähe sah, fühlte ich mich heimisch. Die Antillen gehören ja noch zu Holland und deswegen waren wir ja irgendwie wieder in Europa. Die Häuser waren alle total schön und jedes hatte eine andere Farbe!
Man konnte am Schiff eine Tour für in der Stadt buchen, aber diese Touren musste man extra bezahlen und waren auch extrem teuer. Da einige Rotarier von Annas Gastclub dabei waren, wollten wir alles zusammen machen.
Um Punkt ein Uhr zu Mittag öffneten sich im 3. Stock die Türen und wir konnten aufs Festland bzw. auf die Insel hinaus. Dort erwarteten uns schon ganz viele Taxifahrer und wollten, dass wir mit ihnen mit auf eine Tour durch die Stadt fahren. Diese waren viel billiger und Annas Gastpapa suchte auch eine Weile, bis wir dann in einen bunten Bus einstiegen. (Auf dem Bus stand Loco-Bus, was übersetzt „Verrückter Bus“ heißt.) Der Fahrer war total freundlich, machte Musik und erzählte uns nebenbei noch einige Dinge über die Insel. Die drei Insel werde dieses Jahr noch unabhängig und werden somit die Holländer los (seine Worte).
Zuerst fuhren wir über die 56 Meter hohe Brücke und dann zu der Likörbrennerei von Curaçao. Dort durften auch Anna und ich den Likör kostet und der war auch gut, aber auch nicht zu gut. Die meiste Zeit verbrachten wir dann noch im Souvenirshop, wo wir uns auch je eine Fahne der Insel kauften. Hier kann man übrigens in der Landeswährung als auch in US-Dollar bezahlen.
Danach fuhren wir in unserem Bus auch schon weiter zum Meeresaquarium. Das Wasser dort war türkisblau und total klar.
Ich wollte am liebsten Tauchausrüstung ausborgen und dann zumindest für ein paar Minuten abtauchen und alles sehen. Aber wir hatten leider nur eine Stunde Zeit. Anna wollte auch Schnorcheln gehen, aber dafür musste man sich anmelden und das dauerte dann eine ganze Stunde. Sie beschloss dann aber mit uns mitzugehen. In diesem Museum gab es ein Delfin Becken, ein Becken mit Haien, die sich aber unter einer schattenspendenden Brücke versteckten und mehrere Aquarien. Eines davon war nur ungefähr 30 Zentimeter tief und man konnte Seegurken und Seesterne herausholen um sie besser betrachten zu können. In den Aquarien gab es so viele schöne Fische und Seeanemonen, und auch einige Langusten.
In der Mitte gab es ein Atrium mit einem Becken mit Schildkröten und auf einer Miniinsel waren auch Flamingos und ein Pelikan. Es kamen dann auch ein paar Mitarbeiter und stiegen in das Atrium zu den Tieren. Sie gaben uns eine Schildkröte heraus, mit der wir dann jede Menge Fotos machten.
Sie gaben uns dann auch noch einen Seestern zum Bestaunen und Fotografieren. Wir durften dann auch in das Atrium hinein, wo uns schon die Flamingos neugierig erwarteten. Sie ließen uns aber bald in Ruhe. Wir durften sogar die Schildkröten mit kleinen Fischen füttern, die Flamingos wollten natürlich auch ein paar davon haben. Die Mitarbeiter des Meeresaquariums sagten zu mir dann, dass ich mich auf den Sessel setzten soll und sie werden mich dann mit Seesternen bedecken. Das war ein Spaß, zuerst wurden nur meine Beine bedeckt, dann bekam ich auch einen Seestern auf den Kopf und einen in jede Hand.
Einer der Rotarier machte ein paar Fotos von mir, und dann war auch schon Anna an der Reihe! Ich streichelte inzwischen einen der Flamingos, sie haben ganz weiche Feder, aber ich musste aufpassen, dass sie mich nicht mit ihrem Schnabel pickten.
Leider war die Stunde viel zu schnell wieder um, und wir mussten wieder zurück in den Bus. Der Busfahrer fuhr mit uns noch ein bisschen durch die Gegend und setzte uns dann bei einer Einkaufsstraße ab, von der wir dann nur mehr eine viertel Stunde zum Schiff brauchen würden. Da es aber noch zu früh wieder auf das Schiff zu gehen und deshalb gingen wir noch ein bisschen durch die Stadt. Annas Gasteltern erlaubten uns, alleine herumzugehen, was auch viel lustiger war.
Wir kauften uns beide neue Flipflops und ein paar Souvenirs. Da Annas Counsellor diese Woche am Schiff Geburtstag haben wird, suchten wir noch ein Geschenk für ihn. Und weil heute Abend eine „Fiesta Tropical“ stattfinden würde und wir uns irgendetwas tropischen anziehen sollten. (Ich wusste das vorher nicht, und deswegen hatte ich auch nichts dergleichen mit). Aber ich fand mir ein schönes rosa-weißes Strandkleid mit Blumen, das perfekt dafür war.
Schön langsam wurde es dunkler und wir beschlossen wieder zurück zum Schiff zu gehen. Am Rückweg entdeckte ich ein Wiener Kaffehaus und Anna und ich aßen dort noch ein Schleckeis.
Wir genossen auch noch den wunderschönen Sonnenuntergang am Horizont.
Danach aber mussten wir über eine Brücke um auf die andere Seite der Stadt zu kommen, wo auch unser Schiff war. Wir beeilten uns schon ein bisschen, aber als wir auf der anderen Seite angekommen waren, sperrten sie das Tor zu. Sie mussten nämlich die Brücke öffnen damit die Schiffe den Hafen verlassen konnten. Dann kam es mir: sie öffneten die Brücke damit UNSER Schiff den Hafen verlassen konnte. Wir bekamen Panik und kletterten über den Zaun, was nicht so einfach war, weil oben am Zaun spitze Zacken waren. Anna kletterte zuerst hinüber und ich dann auch, aber ich war so in Eile, dass ich die Zacken vergas und mit meinem linken Fuß voll darauf stieg. Ich spürte zuerst nichts, und wir rannten auch schon weiter, um noch rechtzeitig zum Schiff zu kommen. Kurz vorm Einsteigen bemerkte ich, dass ich blutete. Die Wunde war zwar nicht tief, aber es tat doch ein bisschen weh.
Am Zimmer desinfizierte ich es und klebte mir ein Pflaster hinauf.
Wir machten uns auch sogleich fertig um zum Abendessen im großen, schönen Saal zu gehen. Das Essen war wieder fantastisch und als wir beim Nachtisch ankamen, versammelten sich alles Kellner beim Eingang und fingen an durch den Saal zu tanzen. Das Bild war einmalig und nicht zu vergessen! Danach forderten uns die Kellner auf mitzutanzen und der ganze Saal war auf den Beinen.
Nach dem Essen gingen wir ins Broadway Theater, wo uns eine atemberaubende Show erwartete. Die Tänzer einer brasilianischen Balletts hatten Kostüme an, wie man sie auch beim Karneval in Rio de Janeiro sehen kann. Es war einfach nur wunderbar und der Showmaster Franco unterhielt uns am Schluss noch mit seinem Humor.
Danach ging es am Pool weiter mit einer kleinen Show, wo wir alle mittanzen konnten. Da mich aber in Annas Gasthaus ziemlich viele Gelsen und ähnliche Mücken gestochen hatten, war mein linker Knöchel total angeschwollen und ich konnte nur noch humpeln. Deswegen ging ich heute schon früher als die anderen ins Bett.
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