Donnerstag, 28. Januar 2010

Tag 140 - 19.Jänner

Tauchscheinprüfung und zu Anna auf die Insel



Ich ging heute nicht in die Schule, weil ich zu Mittag die Prüfung für den Tauchschein haben werde und auch noch ein paar Sachen in den Koffer packen muss.

Den Vormittag verbrachte ich mit also mit Kofferpacken und mit Lernen. Bei ein paar Sachen war ich mir noch nicht zu 100% sicher und deswegen schaute ich mir diese Kapitel im Buch noch an.

Zu Mittag kam meine Gastmama von der Arbeit nach Hause und wir aßen zusammen. Danach verabschiedeten wir uns noch von einander und sie wünschte mir eine gute Reise.

Joe holte mich dann ab und brachte mich zur Tauchschule. Der Test war nicht zu schwer (wahrscheinlich weil ich so viel gelernt hatte), aber lang, 50 Fragen und einige Rechenbeispiele dabei. Aber ich habe ihn bestanden und bin jetzt stolzer Besitzer eines Internationalen Tauchscheins!

Leider funktionierte das Internet nicht und die Tauchlehrerin konnte meine Daten nicht weiterleiten, und somit bekam ich auch keine Bestätigung, dass ich bestanden habe. Aber falls ich auf der Kreuzfahrt die Möglichkeit zum Tauchen habe, soll ich dem Lehrer dort mein Logbuch zeigen und Nancy (meine Tauchlehrerin) anrufen.

Ich wurde dann wieder von Joe abgeholt. Er brachte zuerst seinen Sohn zur Universität und seine Frau Raquel in einen anderen Teil der Stadt, und fuhr dann mit mir zur Fähre. Er begleitete und half mir noch die Taxen zu bezahlen (ich wusste nicht, dass man da noch Taxen zahlen muss) und brachte mich zur richtigen Fähre.



Gerade als wir bei dem Steg ankamen, fuhr die Fähre weg. Uff- das war ein Schreck. Aber es stellte sich dann heraus, dass unsere Fähre sich verspätet und bald hier sein wird. Das war aber ein bisschen komisch, weil wir kein anderes Schiff am Meer entdeckten. Nach ein paar Minuten sahen wir ein Schiff ganz weit weg und es schien winzig. Nach einer Weile kam es endlich an, ich verabschiedete mich von Joe und dankte ihm, dass er mich in den letzten Tagen immer durch die Gegend gefahren hat.

Endlich auf der Fähre suchte ich zuerst den VIP Bereich, der aber leicht zu finden war: ganz oben. Ich musste aber meinen Koffer abgeben, was ich eigentlich nicht wollte und suchte mir dann einen Sitzplatz. Mit der Zeit wurde es immer voller und voller, aber wir fuhren noch immer nicht los.

Nach einer geschätzten halben Stunde legten wir ab.

Die Fahrt dauerte statt nur zwei Stunden das Doppelte, was dann aber auch im Endeffekt kein Problem war, weil auch Anna eineinhalb Stunden zu spät kam und so passte es wieder!

Wir fuhren zu erst noch zu Farmatodo, weil ich noch ein paar Reisetabletten kaufen wollte. Danach fuhren wir aber gleich zu dem Haus ihrer Gasteltern.

Dort machten aßen wir zu Abend und gingen dann hinauf in ihr Zimmer, wir redeten noch bis spät in die Nacht und alberten herum.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Tag 139 - 18. Jänner

Heute in der Schule hatten wir wiedermal eine Freistunde und in den restlichen Fächern mussten wir nur Sachen von der Tafel abschreiben.

Zuhause packte ich meinen Koffer zusammen, weil ich morgen auf die Insel Margarita zu Anna fahre und am Mittwoch fahren ihre Gastfamilie und wir auf eine Kreuzfahrt durch die Karibik bis zu den niederländischen Antillen und Kolumbien. Ich lerne auch noch für meine morgige Prüfung für den Tauchschein.

Joe brachte mir ein bisschen später ein Handy vorbei, das er nicht benutzt und es mir für dir restlichen Monate borgt. Irgendetwas funktionierte dabei aber nicht, aber wir werden morgen nach meinem Test beim Plaza Mayor vorbeischauen und bei einem Handygeschäft nachfragen.

Tag 138 - 17. Jänner

Zweiter Tauchgang und Abschied von Oscar



Heute wurde ich zum Glück munter als der Wecker läutete und machte mich gleich auf um zu Frühstücken. Joe brachte mich dann wieder zur Tauchschule, wo die anderen schon das Boot mit der Ausrüstung beluden. Ich suchte meinen Teil der Ausrüstung zusammen und brachte alles ebenfalls an Bord.

Wir fuhren dann zu einem Tauchplatz, der „La Ballena“ genannt wird. Das Wasser war an der Oberfläche ein bisschen trüb, aber je weiter wir hinuntertauchten desto besser wurde die Sicht. Wir tauchten um eine kleine Miniinsel herum und die Fische und andere Tiere waren einfach nur zauberhaft. Leider war dort auch eine kleine Strömung, aber zum Glück nicht zu stark. Wir blieben 35 Minuten unter Wasser, wir hätten aber nicht viel länger bleiben können, weil wir so tief getaucht hatten, dass wir fast unsere ganze Luft in der Flasche aufgebraucht hatten.

Um zu jausnen fuhren wir wieder in dieselbe Bucht wie gestern und genossen das schöne Wetter, das Essen und den Strand.



Danach fuhren wir mit dem Boot zu einem anderen Tauchpunkt der „La Catedral“ heißt. Dort tauchten wir etwas tiefer (bis zu 20 Meter) und mussten unter Wasser mit dem Kompass navigieren. Das war gar nicht so einfach, weil wenn man sich nur auf den Kompass konzentriert, dann man sich in der Umgebung verliert und umgekehrt man in die falsche Richtung taucht.

Wir entdeckten noch einen Fischkäfer, den wir dann aber unschädlich machten, indem wir einen großen Stein hinlegten und die Falle schloßen.

Am Ende des Tauchgangs mussten wir einen kontrollieren Notfallaufstieg machen. Das heißt von ungefähr 12-10 Metern ohne Luft auftauchen, wir übten das für den Fall, dass wenn wir keine oder nur ganz wenig Luft mehr in der Flasche haben, damit wir dann wissen was zu tun ist.

Leider fuhren wir dann auch schon wieder zurück zur Tauchschule, wuschen die Ausrüstung ab und ich wurde dann wieder von Javier abgeholt.

Zuhause habe ich nur meine Sachen abgestellt, schnell etwas gegessen und bin dann zu Oscar gegangen um mich zu verabschieden, weil er heute noch nach Caracas fliegt und von dort morgen weiter in die USA. Ich kann noch immer nicht richtig verstehen, warum er nach Hause fliegt...
Wir verabschiedeten uns und dann ging ich wieder nach Hause.

Tag 137 - 16. Jänner


Im Meer tauchen

Heute weckte mich das Telefon. Als ich auf die Uhr blickte, wusste ich dass ich verschlafen hatte. Es war Joe am Handy und sagte mir er sei vor der Türe und warte auf mich. Binnen zwei Minuten zog ich mich an und packte ein Handtuch, das Tauchbuch und rannte nach draußen. Eigentlich hätte ich um halb neun schon beim Büro sein sollen, aber es war schon 9.20. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil Joe so lange auf mich warten musste, aber der beruhige mich und sagt, dass das hier in Venezuela eh noch recht pünktlich ist und dass ich mir keine Gedanken darum machen muss.

Beim Büro der Tauchschule angekommen, warteten die anderen schon. Wir packten die ganzen Tauchgeräte und andere Sachen zusammen und trugen sie zum Boot. Das Boot lag gleich hinter dem Büro und dann ging es auch schon los. Zuerst fuhren in die Nähe eines Strandes der Borrachito heißt, machten uns bereit und schon waren wir im Wasser. Oder eher unter Wasser.

Wir tauchten 40 Minuten und es war einfach nur atemberaubend. Da unten gibt es sooo viel zu sehen und zu entdecken. Ich sah einen Zweimeter langen Aal, der sich langsam durchs Wasser schlängelte, und die buntesten Fische die man sich nur vorstellen kann. Rosa, grün, blau, weiß, schwarz, orange, gelb, braun, schimmernd, glänzend, glitzernd, manche fast nicht zu entdecken, aber trotzdem wunderschön. Fast überall Seepflanzen und Anemonen und Schwämme. Die Zeit unter Wasser verging viel zu schnell und schon sahen wir dass wir von unseren 3000psi Luft schon auf 1000 unten waren. Wir tauchten langsam wieder zur Oberfläche auf, und wir waren wieder beim Boot. Ich hätte sicher nicht wieder zurückgefunden, ich war viel zu sehr von der wunderbaren Unterwasserwelt abgelenkt.



Zurück im Boot fuhren wir in eine kleine Bucht und aßen dort Sandwiches. Die Tauchlehrerin war inzwischen mit einem Kind bis zu 2 Meter tauchen (Kinder dürfen nicht tiefer). Nach gut einer Stunde fuhren wir weiter im Boot zu einem Punkt, der „Punta del Guaro“ heißt. Wir wechselten unsere Luftflaschen und dann ging es wieder unter Wasser.



Dieses Mal war es noch immer atemberaubend schön und faszinierend! Ich entdeckte eine Krabbe, deren Körper fast einen halben Meter lang war, und dann muss man sich noch die Füße, Arme und Fühler dazu vorstellen! Und wieder so viele bunte und verschiedene Fische, von nur ein paar Zentimeter bis hin zu einem halben Meter! Dieses Mal waren wir aber nur eine halbe Stunde unter Wasser und dann machten wir uns schon auf den Weg zurück zur Tauchschule. Ich wurde dann ganz Seekrank und mir war überhaupt nicht gut und alles drehte sich.

Zurück bei der Tauchschule war ich die Erste, die aus dem Boot war und habe mich dann zuerst einmal kurz hingesetzt. Dann ging es mir aber zum Glück schon besser, und ich wusch meine ganze Ausrüstung ab.

Die Tauchlehrerin erklärte uns noch wie man den Tauchplaner benutzt und wie man damit den verbleibenden Nitrogengehalt im Körper feststellen kann (ist sehr wichtig, wenn man mehrere Tauchgänge an einem Tag plant).

Ein bisschen später holte mich Javier ab und setzte mich zuhause ab. Ich legte mich dann wieder hin, weil mir noch immer nicht gut war. Ich schlief dann bis zum Abend, las noch ein bisschen im Tauchbuch und ging dann endgültig schlafen, damit ich für morgen fit bin.

Sonntag, 17. Januar 2010

Tag 136 - 15. Jänner

Pooltauchen und Erdbeben

Heute wachte ich schon um halb sieben in der Früh auf, weil der Strom ausging und da es dann so ungewohnt leise war. Ich machte mich dann schon fertig, frühstückte und las noch ein bisschen in dem Tauchbuch, das ich zu lesen habe.


Dann kam der Strom endlich zurück und im nächsten Moment klingelte auch schon Joe an die Tür, um mich zum Büro der Tauchschule zu bringen.

Dort bekam ich ein Paar Flossen und dann fuhren wir auch schon zu einem Hotel, deren Pool die Tauchschule gemietet hatte. Die Lehrerin erklärte uns zuerst wie man die Hochdrucktauchflasche mit den Schläuche der beiden Mundstücken (eines zur Sicherheit), ein Schlauch den man dazu benützt, die Tauchweste mit Luft zu füllen (zur Stabilität) und der letzte Schlauch ist mit einem Gerät zusammengeschlossen, der einem die Tiefe und wie viel Luft noch im Zylinder ist anzeigt; ein Kompass ist auch noch dabei.

Dann mussten wir das alles nachmachen und es war nicht leicht alles im Kopf zu behalten, vor allem weil sie den Kurs auf Spanisch gehalten hat. (Aber ich verstand größtenteils alles, und wenn einmal nicht, dann konnte ich sie fragen und sie erklärte es mir in Englisch noch einmal).





Gleich nach den ersten Erklärungen ging es auch schon ins Wasser. Im Pool wog die Tauchflasche fast gar nichts mehr und auch der Rest der Ausrüstung war mehr oder weniger federleicht.



Wir machten dann ziemlich viele Übungen Unterwasser und übten ein paar Notfälle, falls jemand einmal keine Luft hat, oder sich verletzt. Das ganze dauerte drei Stunden und leider war das Wasser im Pool ziemlich frisch, aber wieder aus dem Wasser war die Sonne wirklich sehr angenehm. Wir packten alles zusammen und Joe holte mich dann auch schon ab.

Am Nachmittag lernte ich wieder für den Tauchschein, als plötzlich die Erde für ein paar Sekunden bebte. Ich ließ alles stehen und liegen, schnappte Chantell und rannte hinunter und dann aus dem Haus. Als ich Chantell in ihrem Zimmer geschnappt hatte, wackelten die Türen von ihrem Kleiderschrank und das war auch nicht wirklich ein gutes Gefühl. Meine Gastmama schien nichts bemerkt zu haben, auch Carlos nicht. Wir beschlossen aber trotzdem im Erdgeschoss bzw. vor dem Haus für eine Weile zu bleiben. Später schaute ich im Internet nach, und das Erdbeben hatte eine Stärke von 5,6 und ist vom Bundesstaat Sucre ausgegangen.

Wir sind dann zusammen zur Caribbean Mall gefahren, weil meine Gastmama zum Frisör wollte. Chantell und ich gingen inzwischen herum und schauten ein bisschen, ob uns was gefallen würde. Ich kaufte mir einen rosaroten Ring und für sie ein Armband. Als meine Gastmama fertig war, fuhren wir zum Plaza Mayor, weil wir Bowlen gehen wollten. Aber leider waren alle Bahnen besetzt und wir fuhren dann wieder nach Hause.

Tag 135 - 14. Jänner

Heute war in der Schule eigentlich gar nichts los und den Nachmittag verbrachte ich fast ausschließlich damit das Buch für den Tauchschein zu lesen und zu lernen, weil ich ja morgen das erste mal hier tauchen gehe (wenn auch nur im Pool).

Tag 134 - 13. Jänner

Heute in der Schule war nicht besonders viel los. Die meisten Lehrer ließen uns kurz den Plan für das kommende Trimester abschreiben und danach hatten wir frei. Wir durften zwar nicht nach Hause, weil wir ja noch weitere Stunden hatten, aber die vergingen zum Glück auch schnell.

Am Nachmittag rief mich Joe an um mir zu sagen, dass der Tauchkurs am Freitag doch nicht um halb sechs in der Früh anfängt, sondern erst gegen neun. Er erzählte mir dann auch noch dass Oscar in den nächsten Wochen nach Hause fliegen wird, weil es ihm auf einmal nicht mehr gefällt. Ich wusste das gar nicht und rief Oscar dann auch an um nachzufragen. Er sagte nur, dass sein Spanisch total schlecht ist und dass er die Möglichkeit hat in seiner Schule in den USA die 11. Klasse abzuschließen ohne zu wiederholen, wenn er jetzt bald heimkommt. Ich wunderte mich nur, weil sonst immer alles zu passen schien.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Tag 133 - 12. Jänner

Heute holte mich Joe am Vormittag (mit einer einstündigen Verspätung) zuhause ab und wir fuhren zum Büro der Tauchschule. Dort fragten wir wegen einem Kurs für diese Woche nach. Die Frau sagte uns, dass es am Freitag einen Teil vom Kurs im Pool gibt und Samstag und Sonntag dann im offenen Meer. Sie fragte dann noch, ob ich das Buch schon fertiggelesen habe. Ich hatte das mehr oder weniger vergessen, aber ich werde es bis zum Freitag durchlesen.

Danach fuhren Joe und ich noch zu Farmatodo, weil wir glaubten sie hätten Ohrenstöpsel dort. Hatten sie aber nicht. Und wir fuhren zu Plaza Mayor, weil es dort ein Geschäft gibt, das Krankenhausartikel verkauft. Dort hatten sie zum Glück auch welche.

Wieder zuhause aßen wir und ich rief dann Anna (die Austauschschülerin aus Deutschland, die auf der Insel Margarita für ihr Austauschjahr wohnt). Ich fragte sie ob alles in Ordnung ist und ob ihre Gasteltern auch endlich die Kreuzfahrt gebucht hatten. (Wir redeten schon seit zwei Monaten darüber, dass ihre Gasteltern das immer hinausschieben und nicht buchen...) Aber sie hatten die Zimmer auch „schon“ reserviert und alles bezahlt. Immerhin, denn die Kreuzfahrt geht am 20.Jänner los. Ich werde dann am Tag davor entweder mit der Fähre oder mit dem Flieger auf die Insel fliegen und eine Nacht bei ihr schlafen, damit wir nicht im Stress sein werden.

Am Nachmittag las und lernte ich dann den ersten Teil aus dem Tauchbuch.

Tag 132 - 11. Jänner

Heute war der erste Schultag im neuen Jahr. (Naja eigentlich war der schon am Donnerstag, aber wir waren da noch auf der Isla de Margarita.) Viel zu früh riss mich der Wecker aus dem Schlaf, und schon saß ich im Auto Richtung Puerto La Cruz zur Schule.

In der Schule passierte nicht viel, außer, dass ich während der Stunde immer mehr und besser verstehe um was eh geht.

Nach der Schule hat Carlos Chantell und mich abgeholt und zuhause wartete auch schon meine Gastmama mit dem Mittagessen.

Ich rief am Nachmittag noch Joe von Rotary an um nachzufragen, ob es heute Abend ein Meeting im Clubhaus in Barcelona gibt. Und ob er bei der Tauchschule anrufen könnte, um zu fragen, ob sie einen Kurs in dieser Woche anbieten. Wegen des Meetings wird er mich am Abend abholen und wegen des Tauchkurses werden wir morgen am Vormittag zum Büro der Tauchschule fahren.

Bis zum Abend räumte ich mein Zimmer auf, half meiner Gastmama in der Küche und spielte mit Chantell.
Dann holte mich Joe ab und wir fuhren nach Barcelona zum Clubhaus. Wir waren ziemlich die ersten, aber mit der Zeit wurde es dann immer voller. Die Präsidentin begrüßte uns alle und eröffnete das Meeting. Wir sangen dann die Hymne von Venezuela und dann wurde das Essen verteilt. Reis, Salat und eine Fleischrolle (sah zumindest so aus, ich habs nicht gegessen, weil ich ja kein Fleisch außer Hühnchen esse). Nach dem Essen hielten ein paar der Rotarier Reden und ich verstand sogar ein paar Sachen.

Nach dem offiziellen Teil sangen wir Feliz Cumpleaños, weil zwei der Rotarier Geburtstag hatten. Und eine Torte gab es auch.

Joe brachte mich dann noch nach Hause und ich fiel viel zu müde ins Bett.

Tag 131 - 10. Jänner

Heute Vormittag passierte nicht viel, außer dass wir alle mit Koffer packen beschäftigt waren. Zu Mittag fuhren wir in ein chinesisches Restaurant, aber es gab zum Glück nicht nur Sushi. Ich fragte meinen Gastpapa dann was er in Österreich alles sehen möchte, wenn sie mit mir Ende Juli mit nach Hause fliegen. Er möchte Wien und Salzburg auf alle Fälle sehen. Meine Gastmama warf dann noch ein, dass sie „meine Stadt“ auch sehen möchten. (Mein Gastpapa glaubte nämlich, dass ich in Wien wohne...)

Danach gingen meine Gastmama und ich noch ein bisschen Shoppen, aber nicht lange, weil wir dann auch schon zum Flughafen fuhren. Im Privatflieger flogen wir zurück nach Barcelona, wo uns Rafael abholte.
Zuhause entdeckten wir einige Geschenke von meinem Gastpapa... ähm.. von „Santa“ unter dem Christbaum liegen. Die meisten waren für meine Gastmama; sie bekam zwei Paar Schuhe, Gewand und Modeschmuck. Meine Gastschwester Chantell bekam ein Fahrrad mit Stützen.



Ich bekam auch zwei Geschenke: ein Parfum von Carolina Herrera und eine schöner silberne Uhr mit blauem Ziffernblatt. Ich freute mich total und gab meinem Gastpapa (alias Santa) eine Umarmung.

Meine Gastmama überlegte dann wie wir den Haushalt in den nächsten Wochen machen werden, weil sowohl die Köchin als auch die Putzfrau hatten vor Weihnachten aufgehört für uns zu arbeiten.

Wir werden alles aufteilen (so wie man das auch normalerweise ohne Hilfe macht) und meine Gastmama wird sich für eine neue Köchin umsehen.

Wir aßen dann noch zusammen und packten unsere Koffer aus.

Tag 130 - 9. Jänner

Heute verbrachten wir die meiste Zeit im Apartment und beim Pool. Erst am Abend fuhren wir in ein Restaurant zum Essen. Sie hatten dort auch Langusten. Lebende. Die krabbelten in einem Minipool herum und schienen schon ein bisschen zu ahnen was auf sie zukommen könnte. Ich konnte mich zuerst überhaupt nicht damit abfinden, dass die dann gekocht und gegessen werden, aber da meine Gasteltern sowieso eine bestellten, beschloss ich mitzuessen. Die Kellner haben dann vor unseren Augen eine Languste aus dem Becken gefischt. (Ich habe diese dann kurz gehalten und der Kellner machte ein Foto. Diese Langusten sind ziemlich schwer, ich dachte sie wären leichter.)

Ich aß mit meiner Gastmama zusammen noch einen Cesars Salat, obwohl ich eigentlich kein großer Salat Fan bin, aber der war echt gut! Dann kam auch schon die Languste. Diesmal in zwei Hälften und gekocht. Ich habe mich zuerst erschreckt und dann auch eher mit einem schlechten Gewissen gegessen. Das Fleisch der Languste schmeckte ein bisschen süßlich und ansonsten wie Shrimps, nur eben größer.

(anklicken, dann wird das Bild größer, gilt für alle Fotos, die hier in meinem Blog sind)

Nach dem Hauptgang bekamen wir noch Tiramisu, das extrem lecker war.

Danach fuhren wir zurück zum Apartment und meine Gastschwester war total übermütig und redete die ganze Zeit. Mein Gastpapa schlug dann das Spiel „Wer-zuerst-den-Mund-aufmacht-verliert“. Sie hat sich außergewöhnlich gut gehalten, aber trotzdem verloren.

Tag 129 - 8. Jänner

Heute am Vormittag versuchte ich meine Eltern anzurufen und einige Fotos auf meine Seite zu laden, aber das Internet funktionierte nicht richtig und ich gab nach kurzer Zeit des Versuchens auf und ging in die Wohnung zurück. (Internet gibt’s nur in der Lobby des Gebäudes).

Meine Gasteltern waren inzwischen auch schon munter und sahen fern. Chantell spielte mit ihrem Gameboy und ich las mein Buch zu Ende.

Am frühen Nachmittag fuhren wir dann zusammen in ein schönes Restaurant. Leider war dieses total überfüllt und wir mussten eine halbe Stunde auf einen Tisch warten. Es dauerte aber ziemlich lange bis wir das Essen bekamen, weil der große Saal ganz mit Gästen gefüllt war und die Kellner sich nicht wirklich zu helfen wussten. Erst gegen vier waren wir fertig und meine Gasteltern erwarteten noch einen Bekannten. Inzwischen gingen meine Gastschwester und ich hinaus, weil gleich vor dem Restaurant eine kleine Burg steht, in die wir hineingingen um sie anzuschauen. Wir machten auch etliche Fotos und tanzten auf der Dachterrasse herum. (Leider war die Burg an sich eher unspektakulär und ziemlich klein.)


 

Als wir wieder hinausgingen, kamen uns schon meine Gasteltern entgegen um uns zu suchen. Wir fuhren aber nicht gleich zurück zum Apartment, sondern wollten für Chantells Handy ein Ladegerät kaufen, weil sie ihres verloren hatte. Wir waren in einigen Geschäften, aber in keinem hatten sie dieses bestimmte Ladegerät. Mein Gastmama kaufte ihr anstelle ein neues Spiel für ihren Gameboy.

Ich sah mich dann noch für ein neues Handy um, aber ich müsste dafür auch einen Vertrag abschließen und der ist ziemlich teuer. Ich hoffe aber, dass mein Handy hier bald wieder funktioniert.

Danach fuhren wir zum Glück ins Apartment zurück.

Tag 128 - 7. Jänner

Heute weckte mich meine Gastschwester Chantell viel zu früh auf, aber da wir gestern ausgemacht hatten, dass wir heute zum Strand fahren werden, viel mir das aufstehen schon einmal viel leichter.

Als ich dann schon in meinem Bikini war und mich gerade einschmieren wollte, sagte mir meine Gastmama, dass wir nicht zum Strand fahren, weil die Schwester meiner Gastoma gestorben ist und sie deswegen nach Hause fliegt.

Wir fuhren deswegen zum Flughafen, aber wir mussten dort noch eine ganze Weile warten, bis der Pilot kam. Wir verabschiedeten uns von ihr und fuhren dann mit meinem Gastpapa, der im Flieger gekommen war, nach Sambil um dort zu essen. Das Essen war total lecker und auch der Nachtisch war dieses Mal sehr gut und nicht zu süß.

Danach fuhren wir auch wieder ins Apartment und Chantell und ich gingen zum Pool.

Tag 127 - 6. Jänner

Nationalpark Laguna La Restinga und Meeresmuseum


Heute wurde ich von Chantell ziemlich „früh“ aufgeweckt, weil wir vorhatten in einen Nationalpark zu fahren. Wir packten alle unsere Sachen zusammen, frühstückten schnell und dann fuhren wir nach Sambil. Ich wunderte mich zuerst, weil die Geschäfte erst um zehn aufsperrten, es aber dafür noch viel zu früh war. Aber meine Gastmama musste noch schnell zur Bank (die hatte schon offen) und dann fuhren wir auch schon weiter.

Eine knappe Stunde später gelangten wir dann im Nationalpark Laguna La Restinga (ist der bekannteste der fünf Nationalparks der Insel Margarita; es handelt sich dabei um eine Lagune mit einem weitverzweigten Salzwasserbecken, das aber mit dem Meer verbunden ist). Wir mieteten uns ein Miniboot mit Kapitän und dann fuhren wir über eine Stunde durch den Mangrovendschungel. Teilweise waren diese Bäume sogar über uns zugewachsen und wir fuhren durch tunnelartige schmale Kanäle.




Wir endeckten einige Pelikane und andere Vögel, deren Namen ich aber nicht weiß.



Es war echt atemberaubend schön dort, eine total andere Welt. Wenn man durch die Kanäle fährt entdeckt man an den Wurzeln der Mangrovenbäume Austern, die hier leben.



Alle Wurzeln dieser Bäume sehen aus als wären sie schon längst abgestorben, aber wenn man ihnen nach oben folgt, entdeckt man die grünen Blätter und Zweige. Wenn man genau hinsieht und ein bisschen Glück hat, kann man sogar leuchtend orange-rote Seesterne beobachten. Unser Kapitän fischte uns sogar einen heraus, damit wir ihn angreifen und Fotos machen konnten.



Die Stunde verging viel zu schnell für meinen Geschmack und schon waren wir wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt. Ich sah noch eine kleine Krabbe bevor wir aus dem Boot stiegen.

Wir kauften uns alle noch ein paar Andenken und dann fuhren wir mit dem Auto weiter zum Meeresmuseum. Zwar fanden wir nicht gleich hin, aber auf den zweiten Versuch dann doch. Ich stellte mir unter einem Meeresmuseum eigentlich „nur“ ein Museum mit toten, ausgestopften Tieren vor. Aber in diesem Museum hatten sie ein paar Außenpools in denen sich Schildkröten, Seesterne, Rochen, verschiedene größere Fischarten und sogar ein sogenannter atlantische Ammenhai befanden.




Es war auch ein das Skelett eines Edenwales ausgestellt, das wegen seiner Größe (ungefähr 13 Meter) ziemlich imposant war. In einem Raum des Museums war eine alte Tauchausrüstung ausgestellt, in einem anderen Gebisse und einzelne Zähne von Haien und anderen Meeresbewohnern.

Im ersten Stock konnte man einen Kurzfilm über das Meer allgemein anschauen, da es aber ein Universum war, das ich schon gesehen hatte, ging ich weiter. Es gab dann noch einen langen Saal mit unendlich vielen Schwämmen, Skeletten und ausgestopften bzw. eingelegten Tiere.



Leider kam Chantell dann um mir zu sagen, dass die anderen schon im Auto warten und sie mich suchen gehen musste. Ich hätte gerne noch ein bisschen herumgeschaut und auch die zugehörigen Tafeln gelesen.

Es war früher Nachmittag als wir zurück zum Apartment fuhren. Wir aßen zu Mittag, und die anderen fuhren nach kurzer Zeit wieder weg, aber nicht lange (wie sie zu mir sagten) und dass ich nicht mitzufahren brauche.

Ich blieb deswegen im Apartment und räumte ein bisschen auf und sortierte meinen Koffer neu. Die anderen ließen aber auf sich warten und waren einige Stunden weg. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich auch mitgefahren.

Am Abend kamen sie dann zurück, sie waren noch in Sambil gewesen und hätten dort dann die Zeit übersehen. Sie hatten mir eine Pizza mitgebracht, auf die ich überhaupt keinen Gusto hatte, weil ich das fettige Essen schon so satt habe (und ja die Pizza hier ist auch sehr fettig).

Tag 126 - 5. Jänner

Heute schliefen wir alle wieder etwas länger, und fuhren dann gleich nach Sambil um dort zu frühstücken.
Meine Gastoma wollte ursprünglich eine Hose umtauschen, die sie diese Woche gekauft hatte, aber die Hose vergaß sie im Apartment. Sie war dann ganz schlecht gelaunt und redete nicht mehr mit uns. (Als ob das unsere Schuld gewesen wäre).

Ich wollte mir noch die Batterien meiner Uhr wechseln lassen, aber sie hatten keine zum Wechseln da. Danach wollte ich mir noch eine neue Sonnencreme kaufen, aber sie hatten auch diese nicht.

Wir sind dann noch alle zusammen zu einer Backerei gegangen, aßen dort je ein Stück Torte, kauften Brot und fuhren dann wieder zum Apartment.

Am Nachmittag war Chantell dann diejenige die schlecht gelaunt war, schlug immer alle Türen hinter sich zu und schrie herum. Irgendwann war ihr das dann auch zu blöd und sie verzog sich ins Zimmer, wo sie dann, zum Glück von uns, einschlief.

Später gingen wir noch zum Pool und da tauchte Chantell wieder auf, ein bisschen besser gelaunt, aber trotzdem noch ein bisschen mürrisch.

Meine Gastoma machte uns noch Kakao und wir schauten zusammen fern.

Tag 125 - 4. Jänner

Heute habe ich am längsten von allen geschlafen und es total genossen. Und danach gleich Frühstück und Mittagessen in einem gegessen.

Am Nachmittag gingen wir zum Pool und ich spielte mit Chantell fast die ganze Zeit im Wasser. Ich las dann noch ein bisschen in meinem Buch und dann gingen wir zurück ins Apartment. Wir fanden dann heraus, dass es in der Lobby des Hauses einen freien Internetzugang gibt. Ich surfte ein bisschen durchs Netz und rief auch meine Eltern an. Aber das Internet funktionierte nach kurzer Zeit nicht mehr und deswegen ging ich wieder hinauf in die Wohnung.

Meine Gastoma machte uns dann leckere Arepas mit Käse, die wir alle hungrig verschlangen.

Tag 124 - 3. Jänner

Heute stand ich wieder eher früh auf, weil ich dachte, dass wir zum Strand fahren werden. Aber da außer mir keiner munter war, setzte ich mich auf die Terrasse um zu lesen.

Eine Stunde später erst war meine Gastoma auf, um das Frühstück zu machen. Mit der Zeit standen auch die anderen auf und keiner machte eine Andeutung darauf, dass wir zum Strang gehen würden.

Am Nachmittag haben wir zusammen eine Kokosnuss „geschlachtet“. Mit der größten Mühe haben wir die Schale vom restlichen Grünzeug befreit, um dann auch diese aufzubrechen. Ein bisschen Kokosmilch war in der Nuss, die restliche Kokos haben wir zerkleinert, damit wir das weiße Kokosfleisch leichter herausbekommen. Wir haben es dann gemixt und werden es morgen zusammen mit Ananas und Rum zu einem Piña Colada verarbeiten.

Tag 123 - 2. Jänner


Musipan und 4 Monate hier :)


Heute standen wir relativ früh auf, weil wir zum Strand fahren wollten. Aber da meine Gastmama in den Nachrichten gehört hatte, dass die Wellen so stark und groß sind, hat sie sich um entschieden.

Ein bisschen nach neun fuhren wir zusammen zu „Musipan“. Ich hatte zuerst überhaupt keine Ahnung, was ich mir darunter vorstellen soll, aber das wurde mir dann bald klar. Wir waren fast die ersten dort, was auch gut war, weil wir mehr Zeit hatten um Fotos zu machen und alles anzusehen.

Also: Im „El Reino Musipan“ (das Königreich Musipan) gibt es Magie bzw. die Menschen in Musipan sind allesamt etwas anders, komisch, aber sehr unterhaltsam und lustig. Das Königreich ist ein kleiner „Staat“ und es gibt dort alles und noch mehr, was ein „Staat“ so braucht. Man begrüßt sich in Musipan in dem man den ausgestreckten, rechten Zeigefinger (mit der Handinnenfläche zu sich) vor den Körper hält.

Als Besucher wird man in einer Gruppe durch das Königreich mit einem Betreuer geführt und diese erklären dann die Geschichten. In der Musipan-Kirche hängen nur Schallplaten und sonst erinnert außer dem Namen auch nichts an eine Kirche! In einem anderen kleinen Gebäude wurde eine Show vorgeführt, das Problem war nur, dass es in dem Raum immer nur für kurz Licht gab und es sonst stockfinster war. Nur einige Sachen waren mit fluoreszierender Farbe bemalt und auch der Boden war mit eigenartigen Symbolen bemalt.
 


In Musipan gibt es auch einen schiefen Turm, so wie in Pisa, nur der Turm in Musipan besteht aus Arepas und ganz oben ist eine Uhr.



Es gibt auch einen Stein in dem ein Schwert steckt, und derjenige, der das Schwert herauszieht ist König von Musipan für einen Tag. Es gab auch ein Museum mit lauter Stierhörnen, den Hintergrund habe ich nicht verstanden, aber ich glaube es ist einfach die Sammlung des Königs :)  So etwas wie die Gärten von Eden gab es auch, nur hießen diese hier die Gärten von Musipan. In diesem Garten stand dann auch ein Wunschbrunnen, in den man Wünsche für den König von Musipan hinein schreit.

Im Palast des Königreichs hängen sämtliche „antike“ Gemälde, die die Geschichte von Musipan zeigen. König Canuto III. kam mit seiner Frau Prinzessin Albertina von und zu Österreich (!) [ich sag immer wieder: was wäre die Welt bloß ohne Österreich. Klein, aber oho!] nach Venezuela auf die Insel Margarita und gründete dort das Königreich Musipan.



 Und es genügte nur eine Unterschrift, um das Königreich „offiziell“ zu einem zu erklären. (Klarerweise nur die des Königs Canuto III.) Es hingen auch ein paar andere Gemälde dort, die den König mit Michael Jackson und anderen Berühmtheiten zeigte. Wir fanden auch ein Filmposter für den nächsten ultimativen Kinofilm: Der Herr der Ringe. (Aber in der Version den Königs, mit ihm in der Hauptrolle).

Wir hatten auch die außerordentliche Ehre die Kronjuwelen von Musipan zu sehen: Küchengeräte. Und obendrein mit der mit Sicherheit sichersten Alarmanlage in der Geschichte von Musipan: Wenn jemand unbefugt versucht die Kronjuwelen zu berühren oder gar zu stehlen, dann wird man von dem Ultrablauen und Ultragelben Licht der Käsehobel erfasst und diese leiten dann ein Signal oberhalb des Schranks, in dem sich die Kronjuwelen befinden, und dann fällt ein riesiger Kochtopf auf einen herab.



Außerhalb des Palastes stehen Kanonen um das Königreich vor Angreifern zu schützen, niemand hat sich bis jetzt gewagt, das Königreich anzugreifen und deswegen funktionieren sie nicht mehr. Das erzählte uns unsere Begleiterin im Geheimen :)

Es gab dann noch ein paar Geschäfte, eines davon hieß „Albertina’s Secret“ (so wie die Unterwäschenmarke Victoria’s Secret).

Das Königreich war auch stolzer Besitzer eines Privatstrandes und mehreren Pools, und weil wir die Gäste des Königs waren, durften wir sie sogar benutzen.



Es gab auch mehrere Rutschen, und Chantell und ich vergnügten uns und rutschen fast eine ganze Stunde. Danach bestellte meine Gastmama uns etwas zu essen.

Da immer mehr Leute kamen, beschlossen wir ins Apartment zu fahren. Aber vorher schauten wir noch im Souvenirs Geschäft vorbei. Ich beantragte dort eine Staatsbürgerschaft und bekam auch sogleich meine Personalausweiskarte. Chantell wollte auch eine haben und meine Gastmama gab ihr das Geld um diese zu beantragen, weil sie es selber machen wollte. Als sie mit der Karte zurückkam, sagte sie uns, dass sie überhaupt nichts gewusst hat, wegen Daten und so. Nicht einmal ihren Geburtstag hat sie gewusst. Wir haben nur gelacht und fuhren dann Richtung Apartment.

Am Weg dorthin kauften wir noch frisches Brot und Wasser zum Kochen.

Tag 122 - 1. Jänner

Neujahr


Heute schlief ich nicht solange wie gewohnt, sondern setzte mich schon am Vormittag auf die Terrasse um zu lesen. Aber mich hielt es nicht sehr lange dort, weil die Sonne schon so stark schien und sie hier extrem intensiv ist, dass wenn man irgendwo sitzt und sich fast nicht bewegt, die Sonnenstrahlen auf der Haut „weh“ tun bzw. man spürt die Intensität der Sonne (aber man bekommt nicht gleich einen Sonnenbrand).

Zu Mittag kochte meine Gastoma Fisch mit Reis und Platanos und danach setzte ich mich wieder auf den Balkon, aber dieses Mal in den Schatten.

Am Nachmittag kam auch meine Gastmama aus ihrem Zimmer und aß zu Mittag, danach schauten wir zusammen fern und ließen die Zeit verstreichen.

Tag 121 - 31. Dezember


Silvester


Ich schlief heute am längsten von allen, aber ich war auch gestern in der Nacht am längsten auf.
Gleich nach meinem verspäteten Frühstück fuhren wir in ein Einkaufszentrum, in dem ich zuvor noch nie war, aber er gefällt mir besser, als das eine in das wir immer fahren. Zuerst gingen wir zusammen mit Chantell in den Kinder-Park dort, aber es gefiel ihr nicht besonders. [Ich weiß nicht warum, aber wenn ich so alt gewesen wäre wie sie, man hätte mich nicht mehr herausbekommen.]

Danach suchte meine Gastmama für Chantell ein Kleid für unsere Silvesterfeier, fand aber keines. Ich machte mich inzwischen auf den Weg eine neue Jeans zu finden. Ich fand ein total schönes Geschäft, in dem ich mir eine Jeans und ein Kleid für heute Abend fand. Danach trafen wir uns wieder bei Tony Roma’s im letzten Stock um zu Mittag zu essen. Ich borgte mir dann das Handy von meiner Gastmama aus um meine Eltern kurz anzurufen. Sie sind zurzeit in Tirol mit ein paar Freunden und genießen den Schnee, auch wenn es nicht viel ist. Ich rief dann auch noch eine Freundin von mir an, aber sie war nicht zuhause, und so erzählte ich ihrer Mama schnell wie es mir geht und was ich gerade mache. Zum Glück hatte ich die Handynummer meiner Freundin auch und probierte es dort auch. Wir tratschen für eine Weile, aber ich legte dann auf, weil ich nicht genau weiß wie viel das „Auf-die-andere-Seite“ telefoniert kostet.

Nach dem Mittagessen fuhren wir in ein anderes Einkaufszentrum, weil meine Gastmama nichts für Chantell gefunden hatte. In Sambil (das Einkaufszentrum) waren sooooo extrem viele Leute unterwegs und die Geschäfte sind zwar groß, aber an den Kassen staute es sich gewaltig.

Im Apartment zurück schlief ich eine Runde, während die anderen fernschauten.

Gegen Abend machten wir uns alle fertig um zum Restaurant zu fahren.

Wir hatten dort reserviert, aber irgendwie war da etwas schiefgelaufen, weil kein Tisch auf den Namen meiner Gasteltern vorlag. Danach fanden wir aber heraus, dass mein Gastpapa auf einen anderen Namen reserviert hatte (wer weiß warum). Wir mussten dann noch auf Freunde meines Gastpapas warten, und auch das Essen kam ziemlich spät.

In Venezuela ist es Tradition in den Minuten vor dem neuen Jahr Weintrauben zu essen und das „Lied der Weintrauben“ zu singen, ich kenne die Geschichte dahinter aber nicht. Und es verkleiden sich alle, wie im Fasching. Zwar nicht mit Kostümen, aber mit lustigen Hüten, Masken, Blumenketten, usw. Einige hatten sogar Ratschen und Pfeifen dabei und somit war es ziemlich laut, nicht nur wegen der Feuerwerke draußen.



Um Punkt 00:00 wünschten wir uns dann allen ein gutes neues Jahr und manche fingen auch an Salsa zu tanzen. Ein bisschen später fuhren wir aber zum Apartment, weil meine Gastschwester schon so müde war.

Tag 120 - 30. Dezember

Heute schlief ich bis zu Mittag, und ich war nicht die letzte die aufstand. Meine Gasteltern fuhren am Nachmittag irgendwo hin und Chantell, meine Gastoma und ich blieben im Apartment. Wir notzten den ganzen Tag herum, sahen fern und ich las auch ein wenig.

Tag 119 - 29. Dezember

Ich schlief heute wieder etwas länger und ich hätte wahrscheinlich auch noch länger geschlafen, wenn mir meine Gastmama nicht gesagt hätte, dass wir zum Strand gehen würden.

Ein paar Minuten und nach einem schnellen Frühstück gingen wir auch schon durch die Tür zum Strand. Das Apartment meiner Gasteltern liegt eigentlich am Strand, nur 100 Meter Fußweg. Aber der Strand dort war nicht so schön, eher schmutzig und da der Strand in einer Minibucht liegt, schießt das Meer nur so herein und der Wellengang ist ziemlich stark.

Meine Gastmama fragte mich dann, ob ich mit einem Boot hinausfahren möchte, damit ich ein bisschen mehr von Margarita sehen kann. Ich war total begeistert von der Idee, nur sie hat mir ein wenig später gesagt, dass das Meer heute zu wild sei und dass sie mich nicht lässt. Ich war ein bisschen enttäuscht, aber ich kann es ja ein anderes Mal nachholen!

Wir gingen dann auch schon wieder zurück zum Apartment bzw. zum Pool dort.

Am Nachmittag fuhren wir ins Einkaufzentrum Sambil und gingen dort ins Kino. Der Film, den wir uns ansahen, dauerte fast drei Stunden und war echt langweilig (Chantell ist sogar eingeschlafen).

Danach sind wir mit dem Taxi zum Apartment gefahren, weil meine Gasteltern etwas Geschäftliches zu erledigen hatten und das Auto brauchten.

Tag 118 - 28. Dezember

Heute war ein schöner nichts-tun Tag. Ich schlief lange und dann kam auch schon meine Gastmama vom Einkaufen nach Hause. Wir halfen ihr beim Herauftragen ins Apartment und danach beim einsortieren in die Küchenschränke.

Meine Gastmama sagte mir dann, dass wir doch Internet hätten und ich rief sogleich meine Eltern in Österreich an.

Am Nachmittag gingen Chantell und ich noch zum Pool und danach schauten wir fern.

Tag 117 - 27. Dezember

Von Valencia auf die Insel Margarita

Heute wurde ich von meiner Gastmama unabsichtlich aufgeweckt, aber das machte nichts, weil ich sowieso aufstehen wollte bzw. musste. [Ich hätte mir den Wecker auf meinem Handy gestellt, aber das Display ist kaputt und ich muss es erst anschauen lassen und im Notfall ein neues Handy kaufen.]

Nachdem auch Chantell endlich munter war, gingen wir zusammen in den Speisesaal um zu frühstücken. Dort gab es ein Buffet mit Toast, Muffins, Minicrossaints, Kaffee, ein paar Früchten und das war es dann auch schon. Es war zwar nicht überragend, und im Vergleich zum Hotel sogar eher schlecht, weil das Gebäck nicht ganz frisch war. Wir genossen es trotzdem.

Ich ging dann ein bisschen früher als die andern auf das Zimmer um meiner Kamera zu holen, damit ich noch ein paar Fotos vom Hotel und vom Garten machen konnte. Meiner Mama hätte es hier ganz besonders gefallen, alles auf alt gemacht, aber trotzdem exquisit und schön dekoriert. In der Lobby hang ein riesengroßer Spiegel [3 mal 5 Meter, mindestens] und das Geländer der Stiege war aus Eisen, aber nicht poliert, sondern irgendwie bearbeitet, sodass es „alt“ ausschaut.

Der Garten war auch nicht übel: ein Pool, daneben Palmen, Bäume, Büsche und eine grüne Wiese mit schönen Liegestühlen. Ziemlich idyllisch :)
 
Meine Gastmama checkte inzwischen aus und holte ein paar Koffer vom Zimmer. Ich holte dann noch meinen Riesenkoffer und wartete dann mit den anderen beiden in der Lobby auf das Taxi. Wir fuhren zum Flughafen und mussten dort noch auf den Piloten und meine Gastoma warten.

Chantell bekam eine Zeitschrift aus der ich ihr dann vorlas um die Zeit zu vertreiben. Aber sie ließen nicht lange auf sich warten, und schon ging es zum Fliegerparkplatz und wir setzen uns ins Flugzeug.

Wir flogen nicht direkt auf die Insel Margarita, weil wir tankten und meinen Gastpapa in Barcelona abholen mussten.

Nach zwei Stunden und einer Zwischenlandung kamen wir auf der traumhaften Insel an.
Mit dem Auto meiner Gasteltern und mit einem Taxi brachten wir uns, und vor allem unser Gepäck ins Apartment in Pampatar.

Wir blieben aber nur kurz dort, eigentlich nur um die Koffer in die Wohnung zu bringen, und fuhren dann zu sechst (!) in einem kleinen Auto zu, Restaurant Trimar nahe am Strand. Das Essen hat mir bisher hier immer geschmeckt, aber heute aß ich einen anderen Fisch als gewohnt und der schmeckte mir aber nicht so gut. (Der Nachtisch war aber lecker).

Danach gingen Chantell und ich noch hinaus zum Strand um ein paar Fotos zu machen. Sie spielte noch ein bisschen im Sand und dann fuhren wir „nach Hause“ ins Apartment.



 

Meine Gastschwester und ich gingen noch zum Pool und plantschten um die Wette.

Ein bisschen später gab ich meinem Gastpapa sein Weihnachtsgeschenk (ein Bildband von Österreich). Er freute sich sehr und sagte mir, dass seine Weihnachtsgeschenke im Haus in Lechería sind und dass wir sie bekommen, wenn wir zurück sind.

Dann schauten wir noch zusammen fern, ehe wir alle zu Bett gingen.

Tag 116 - 26. Dezember

Caracas


Ich stand heute schon um sechs in der Früh auf, weil wir gestern ausgemacht hatten, dass die anderen mich um sieben im Hotel abholen würden um nach Caracas zu fahren. Um halb acht waren sie noch immer nicht da und meine Gastmama sagte mir ich solle im Hotel frühstücken gehen, weil wir am Weg in die Hauptstadt sicher keine Zeit haben werden. Ich ging dann alleine in den Frühstücksraum, aß zwei Arepas mit Eierspeise, trank Tee und ging wieder aufs Zimmer. Meine Gastcousins hatten noch immer nicht angerufen und mittlerweile war es schon acht. Wir riefen sie dann an, und fragten nach wo sie denn blieben. Eine halbe Stunde später wurden wir dann abgeholt und fuhren aber zuerst zum Haus meiner Gasttante, setzten meine Gastmama und Chantell ab, weil sie nicht mitfahren wollten und es fuhren dann nur meine Gastcousins und –cousinen mit.

Am Weg nach Caracas blieben wir doch noch stehen, weil die anderen noch nicht gefrühstückt hatten. Sie bestellten sich je einen riesigen Empanada, ich trank nur einen Apfelsaft, weil ich ja schon im Hotel gegessen hatte. Wir blieben nicht lange dort, und fuhren auch gleich weiter.

Als wir immer näher an Caracas herankamen, sah ich in den Hügeln neben den Straßen immer wieder ganz schäbige Häuser und Hütten, die weder verputzt noch gestrichen waren. Als wir immer weiter ins Zentrum kamen änderte sich das Bild aber: Hochhäuser, und nichts als Hochhäuser; und mir fiel auch auf, dass es ziemlich dreckig ist, obwohl die Städte unendlich viele Menschen beschäftig, die die Stadt säubern, man sieht diese auch, aber es ist trotzdem nicht sauber. (Es ist aber auch schwer bei einer Millionen Stadt alles sauber zu halten.) Wir fuhren am Plaza Venezolana vorbei, an dem sich jedes Jahr die neuen Studenten versammeln um ihren neuen Lebensabschnitt zu feiern bzw. einfach um zu feiern.

Es war schon zwölf als wir das Auto schließlich parkten. Erst jetzt sah ich was wir heute machen würden. Wir hatten am Parkplatz der Seilbahn von Caracas geparkt. Mitten in Caracas steht nämlich ein Berg (ja ein richtiger Berg, kein Hügel, ein BERG). Wir stellten uns gleich an um die Tickets zu kaufen um hinauffahren zu können. Es dauerte fast eine Stunde bis wir diese hatten (mit Schülerausweiß gab es auch eine kleine Ermäßigung, und es funktionierte auch mit meinem aus Österreich, weil ich von hier keinen hatte), dann mussten wir erst durch Gate und stellten uns an der endlosscheinenden Schlange an, die bis zum Einstieg zur Gondel führte. Das dauerte noch einmal eine knappe Stunde und es war auch ziemlich heiß heute (mindestens 35-40°C, es fühlte sich zumindest so an).


 
Als wir endlich in der Gondel saßen, waren wir einfach nur froh und erleichtert, dass wir auch einmal wieder sitzen konnten. Wir fuhren also ungefähr 15 Minuten den grünen und total bewachsenen Berg hinauf. Ich entdeckte sogar einen kleinen Wasserfall in Mitten der Bäume.


 
Oben angekommen, sahen wir zuerst an der einen Seite des Berges hinunter. Oder wir versuchten es; auf dieser Seite war nichts zu sehen, nur weiß. Alles voll mit Wolken und Nebel. „Das Tal der Wolken“ – beschrieb es ein Schild. Es war wirklich eigenartig, weil man wirklich nichts außer den Wolken sehen konnte, und diese konnte man nicht einmal wirklich als Wolken ausmachen, nur weiß. Als hätte man einen weißen Vorhang über das gesamte Tal gehängt.



Wir gingen dann den Besucherpfad weiter, um auch auf die andere Seite, auf Caracas hinunter sehen zu können. In der Hauptstadt leben zwischen 2-5 Millionen Menschen und das ist nur eine Schätzung, wegen der vielen Vororte und Slums. Ich konnte außer Stadt nur Stadt sehen und dahinter noch mehr Stadt. Es war wirklich überwältigend, wie riesengroß Caracas doch ist. Man glaubt es erst, wenn man es mit eigenen Augen sieht.



Beim Rückweg entdeckte ich einen Informationsstand über Caracas und wollte fragen, ob sie nicht auch eine Broschüre oder so für mich hätten. Der Mann dort war sehr nett und konnte sogar ein bisschen Englisch. (Ich habe zwar auch Spanisch angefangen zu reden, aber die anderen versuchen dann immer auf English zu reden, weil sie meine Augen sehen, und daher wissen, dass ich nicht von hier bin. Es ist auch so offensichtlich dass ich nicht von hier bin. Ich bin noch immer weiß wie Schnee und ich glaube ich werde nie braun oder auch nur bräunlicher). Am Ende bekam ich dann eine Karte von ganz Venezuela, einen Schlüsselanhänger, einen Block und noch ein bisschen Informationsmaterial über eine Führung „unten“ in der Stadt. Die Führung wäre auch kostenlos, aber wir hatten leider keine Zeit.

Wir gingen dann Richtung Seilbahn zurück, aber noch weiter in diese Richtung. An einem kleinen Platz wurden Süßigkeiten und frische Erdbeeren verkauft. Und von dort aus fuhren wir in einem „Geländewagentaxi“ ein bisschen durch den Wald, oder eher Dschungel zu einem anderen Platz an dem sie noch mehr Süßigkeiten und auch Souvenirs verkauften. Aber wir fanden auch einige Restaurants und da wir schon ein bisschen müde und hungrig waren, setzten wir uns in eines hinein. Auch hier gab es die leckeren frischen Erdbeersäfte, aber die waren ohne Zucker. (Ich dachte immer, dass man die nicht Zuckern muss, weil die Erdbeeren ja schon so süß sind, aber wir mussten extrem viel Zucker dazugeben, damit es uns schmeckte).

Nach dem Essen kaufte ich noch ein paar Ansichtskarten und ein paar Andenken für mich und meine Lieben zuhause.

Wir fuhren dann wieder mit den Geländewagen zurück und dann auch mit der Seilbahn den Berg wieder hinunter. Es standen nun noch mehr Menschen in der Schlange um hinauffahren zu können. (Ich wusste vorher nicht, dass die Seilbahn bis um zehn in der Nacht in Betrieb ist.) Mir wurde da noch einmal bewusst wie groß Caracas doch wirklich ist.

Zurück beim Auto, zahlten wir das Ticket und machten uns auf den Weg durch die Großstadt. Wir fuhren noch an Miraflor, das „weiße Haus“ von Venezuela, vorbei. Der Verkehr war nicht so schlimm, aber wir fuhren trotzdem rund drei Stunden nach Valencia.

Zurück im Hotel, packten wir alle unsere Koffer zusammen, weil wir morgen auf die Insel Margarita fliegen werden um Silvester und noch ein paar Ferientage dort zu verbringen.

Tag 115 - 25. Dezember

Strand





Ich wachte heute erst um elf auf, und stellte fest, dass die anderen schon munter waren und in der Küche frühstückten. Ich gesellte mich dazu und danach packten wir schon die Autos zum wegfahren, weil wir ja zum Strand fahren wollten. Da Valencia aber nicht direkt am Meer liegt, fuhren wir über zwei Stunden Richtung Puerto Cabello und dort an einen Strand. Es war total schön dort: Palmen, schöner Sand, sauberes Meer mit tollen Wellen und nicht zu viele Leute.



 


Wir spielten abwechselnd Strandtennis und danach warfen wir uns wieder ins Meer. Wir aßen Austern mit Zitrone (sooo lecker!) und später dann Fisch mit Platanos mit Käse. Meine Gastcousins und ich sind dann noch Banana-Boat gefahren. Das war total lustig, aber leider sind sie nicht zu wild gefahren und ich bin deswegen auch einmal alleine oben sitzen geblieben.

Meine Gastfamilie möchte zu Ostern oder erst im Juli eine Reise zusammen unternehmen; entweder in die Grand Sabana (eine Wüste im Süden des Landes) oder auf die Inseln „Los Roques“, die östlich von der Insel Margarita liegen und extrem schön sein sollen. Sie werden dann zusammen ein Konto eröffnen und jeden Monat etwas einzahlen (sonst funktioniert das hier nämlich nicht, weil die Leute hier oft Versprechungen machen, die sie dann nicht halten). Ich darf dann wahrscheinlich auch mitfahren und ich freue mich schon total.
Als es zu Dämmern anfing, machten wir uns wieder auf den Heimweg und besuchten noch ein paar Freunde von Eber, aber dann ging es gleich weiter zum Hause meiner Gasttante. Dort konnten wir uns auch endlich vom Meerwasser befreien und machten Pläne für den morgigen Tag.


Mittwoch, 6. Januar 2010

Tag 114 - 24. Dezember

Weihnachten


Heute bin ich wieder um die gleiche Zeit aufgestanden wie gestern, aber meine Gastmama war noch nicht fertig mit dem Koffer packen, weil sie und Chantell heute zu mir ins Zimmer siedeln. Ein bisschen später brachten wir dann aber alle Sachen ins andere Hotelzimmer und gingen dann hinunter in die Lobby um auf Eber und Carlos zu warten, die uns abholen sollten. Wir mussten über eine Stunde warten, weil so viel Verkehr war. Ich habe inzwischen kurz mit meinen Eltern in Österreich mit meinem Handy telefoniert.

[ungefähr 10€ für ein zwei Minuten Überseegespräch, aber da ich mein Guthaben sowieso nie aufbrauche und jeden Monat 5€ hinauf laden muss, war das schon okay.] Nach und während dem Gespräch ist mich das Heimweh überkommen und mir sind die Tränen übers Gesicht geronnen. Meine Gastmama war ganz besorgt und fragte mich was los sei und ob es ist, weil ich hier bin und nicht Weihnachten in Österreich mit meiner Familie feiere. Ich nickte nur und sie nahm mich dann in den Arm und sagte, dass ich dafür mit ihnen hier bin!

Es war dann noch ein bisschen schwer, dass ich mich damit abfand, aber da ich in dem Moment es nicht ändern konnte, war es bald wieder vorbei.

Eber und Carlos kamen dann endlich beim Hotel an und brachten uns in ein Einkaufszentrum. Unser erster Weg war der zu einem Coffeeshop, weil wir im Hotel noch nichts gefrühstückt hatten. Wir bestellten für jeden einen Kaffe und ein Stück Gebäck, wir mussten über eine halbe Stunde darauf warten, weil so viele Leute dort waren.

Danach wollte ich mir eine neue Jeans kaufen, aber ich fand leider keine, nur eine kurze Hose. Das war aber auch okay, da mir auch meine kurzen Hosen alle zu klein geworden sind. Die Schlange zur Kassa wand sich durch das gesamte Geschäft und ich stand dort eine knappe Stunde nur damit ich zahlen konnte.

Meine Gastmama kaufte inzwischen noch weitere Weihnachtsgeschenke, die sie gestern nicht bekommen hatte und danach fuhren wir zum Haus meiner Gasttante. Dort waren schon andere Verwandte von meiner Gastmama, die gestern noch nicht da waren. Fast alle saßen um den Küchentisch und waren damit beschäftigt Ayacas zu machen. (Ayacas sind das typische Weihnachtsessen in Venezuela, zusammen mit dem „Pan de Jamón“. Ein Ayaca ist eine Teigtasche mit Fleisch, Oliven, Tomaten und Rosinen, die dann in Blätter einer Pflanze (ich weiß den Namen leider nicht) gewickelt, mit einer Schnur zugebunden und dann in kochendem Wasser gekocht wird. Mir schmeckt es aber nicht.)


 
Meine Gastoma kochte für Chantell und mich Nudeln, weil wir schon so hungrig waren. Sie machte dann auch noch ein paar Kastanien, die ziemlich lecker waren. Ich ging danach mit Chantell fernsehen, weil die anderen mit Ayaca machen und anderen Vorbereitungen beschäftigt waren, und wir ihnen nur im Weg standen.

Gegen 11 in der Nacht rief mich dann meine Gastmama, weil das Bad frei war und wir uns alle für die eigentliche „Weihnachtsfeier“ herrichten werden würden. Chantell hatte ein schönes rosafarbenes Kleid an und ich habe auch mein rosarotes Kleid mitgehabt. (Es hat sich dann nur noch meine Gastmama und ein meiner Gastcousinen umgezogen, und die anderen sind in ihrem „normalen“ Gewand geblieben).



Inzwischen saßen die anderen vor dem Haus und tranken Bier und feierten schon ein bisschen.

Danach deckten meine Gasttante und ich den Tisch. Die anderen ließen noch auf sich warten, und kamen erst eine Stunde später dazu, ich langweilte mich ein wenig, weil es in Österreich doch anders ist. (Ich meine an Weihnachten wollen doch alle beisammen sitzen und hier ist jeder seinen eigenen Dingen nachgegangen.)

Endlich saßen wir dann alle zusammen um den Tisch und meine Gastmama fing als erste an einen Toast auszusprechen. Sie sagte, dass sie froh ist, dass wir Weihnachten dieses Jahr zusammen in Valencia feiern können und sie ist auch froh und dankbar, dass ich mich so gut in die Familie integriert habe und dass ich ganz als Familienmitglied akzeptiert bin. Ich freute mich total und dann sagten die anderen auch ein paar Worte bis ich an der Reihe war. Ich bedankte mich auch dafür in Valencia sein zu können und dass Weihnachten dieses Jahr ein echtes Abenteuer wird, weil es soooo anders ist als gewohnt. In diesen Momenten war ich dann in der erhofften Weihnachtsstimmung, die ich hier so verzweifelt gesucht habe, den ganzen Advent lang, und es war dann wirklich Weihnachten für mich. Das war mein größtes Geschenk, und eigentlich wollte ich nur das eine: in meiner „neuen“ Familie aufgenommen und akzeptiert werden und ich war nur froh, dass mir dieser „Wunsch“ erfüllt wurde.

Danach fingen wir alle an zu essen. Es war sehr ungewohnt, weil jeder mit jedem zur gleichen Zeit sprach und da alle schon ein bisschen „angeheitert“ waren, war es auch laut und ein bisschen unkontrolliert. Es war aber nicht unangenehm für mich, weil ich ja ein typisch venezolanisches Weihnachtsfest miterleben wollte.

Einige waren nach ein paar Minuten schon fertig mit dem Essen und schön langsam verlagerte sich die Feier wieder nach draußen vor die Tür. Chantell wollte dann unbedingt die Geschenke aufmachen und versuchte die anderen zusammenzutrommeln, was ihr aber nicht gelungen ist.

Erst gegen halb zwei in der Nacht saßen wir dann im Haus um die Geschenke versammelt und mein Gastbruder Carlos fing an seine Geschenke zu verteilen. Hier überreicht jeder seine Geschenke persönlich, alle schauen dabei angespannt zu und rufen „Aufmachen- Was bekommst du? – Schneller aufmachen, oder eben aufreißen! – Was ist es?“. Alle klatschen dann noch im Takt dazu.



Ich bekam auch ein Geschenk von Carlos, mit dem hatte ich zwar überhaupt nicht gerechnet, aber ich freute mich dafür umso mehr, als ich das Packerl aufmachte. Er schenkte mir einen Puzzleball mit ganz vielen bunten Kreaturen drauf, und ich muss sagen, ich freute mich wirklich darüber.



Danach war meine Gastmama an der Reihe. Sie überreichte einige Geschenke und alle anderen riefen das Sprüchlein. Sie gab dann ein Geschenk ihrem Bruder und als er es aufmachte, nahm sie es ihm wieder weg und sagte, dass das gar nicht für ihn bestimmt sei und dass sie sich vertan hatte. Wir lachten alle nur darüber. In Wahrheit war es nämlich mein Geschenk, das sie mir dann im nächsten Moment gab. Ich bekam drei Hosen (zwei kurze und eine dreiviertel Hose).

Dann war auch schon ich an der Reihe; ich beschenkte Carlos, Chantell und meine Gastmama. Meine Eltern haben mir im letzten Packet noch ein Geschenk für Chantell und meine Gastmama, und ein paar andere Sachen zum Verschenken mitgeschickt. Alle haben sich total gefreut, aber da ich vorher nicht genau wusste, wie viele wir an Weihnachten sein werden, habe ich noch ein bisschen österreichische Musik mitgenommen und den anderen geschenkt.

Meine Eltern haben mir aber nicht nur Geschenke zum Verschenken mitgeschickt, sondern auch eine Reihe Packerl, die für mich bestimmt waren. Ich bekam eine Sheepworld Kuscheldecke, einen Spanischkalender (jeden Tag ein paar neue nützliche Sachen auf Spanisch), total schöne Ohrringe, einen Schneemannanhänger für mein Nominationarmband, eine Schneekugel von meinen Eltern und eine von Oma und Opa, Kekse, von meiner Schwester einen großen Wandkalender und einen kleinen mit Lesezeichen und noch ein paar andere Sachen. Eine Freundin hat mir noch eine Box mitgegeben, bevor ich nach Venezuela geflogen bin, und dort war auch ein Weihnachtsgeschenk für mich drinnen. Leckere Lebkuchen und ein Foto! Ich bedanke mich hier gleich an dieser Stelle für alle Geschenke, die ich aus Österreich bekommen habe :)



Nachdem wir alle Geschenke überreicht hatten, richteten wir ein paar Matratzen her, weil wir alle schon ein wenig müde waren und gingen dann gegen vier ins Bett.

Dienstag, 5. Januar 2010

Tag 113 - 23. Dezember

Colonia Tovar


Da mir meine Gastmama gestern in der Nacht noch gesagt hat, dass wir heute nicht zu früh aufstehen werden, ist mein Wecker erst um halb neun abgegangen. Eine Stunde später (und mit Verspätung) wurden wir von Eber abgeholt und sind zusammen zum Haus meiner Gasttante gefahren.

Dort frühstückten wir zusammen mit meiner Gastoma, zwei Geschwister meiner Gastmama, und ein paar Nichten und Neffen. Es gab Empanadas, die nicht frittiert waren (und so sind sie auch am besten, einfach gegrillt!) zusammen mit Eierspeise und Kaffe- einfach nur lecker! Eber, mein Gastcousin, schlug dann vor zur Colonia Tovar zu fahren, weil es einigermaßen in der Nähe ist. Ich hatte schon vorher davon gehört und war total begeistert von der Idee; so komme ich auch mehr herum und sehe was von Venezuela. (zur Erklärung: Colonia Tovar ist eine Stadt in den Bergen, die Städten oder Dörfern in Deutschland nachempfunden ist.) Zuerst wollte meiner Gastschwester nicht mit, aber ich konnte sie dann erfolgreich überreden mitzufahren. Meine Gastmama wollte gar nicht mitfahren und ist lieber mit ihrer Schwester in ein Einkaufszentrum gefahren um noch ein paar letzte Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

Bevor wir aber wirklich aufgebrochen sind, tankten wir noch die Autos voll und kauften ein paar Getränke und Süßigkeiten, damit wir am weiteren Weg nicht stehen bleiben müssen.

Zuerst ging es lange auf der Autobahn dahin; die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 60 km/h, aber alle sind mindestens das Doppelte gefahren. Und auch sonst fahren die hier mehr oder weniger ohne Verkehrsregeln und ohne Rücksicht auf andere. (Teilweise bekomme ich einfach nur Bauchweh, weil die hier so „wild“ und rücksichtslos fahren.)

Dann ist es aber schön langsam aber doch in die Berge gegangen und auch kurvig und teilweise ziemlich steil.



Die Straßenverhältnisse sind wirklich nicht die besten, aber da es hier nur Sommer gibt, müssen sie sich hier nicht mit Eis- und Schneefahrbahn beschäftigen. Egal – wir waren schon ziemlich hoch oben in den Bergen, als wir einen kurzen Zwischenstopp einlegten und in einem kleinen Geschäft frischen Erdbeersaft kauften und auch sogleich tranken. Nach der kurzen Pause fuhren wir auch gleich weiter und nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir dann auch „schon“ in Colonia Tovar an. Ganz oben in den Bergen eine Stadt 8fast) wie in Deutschland; mit den typischen weißen Häusern mit dunklen Holzbalken (hier meist nur aufgemalte braune Streifen) und überall Holzschilder mit deutschen Namen und Bezeichnungen. Ich habe mich irgendwie heimisch gefühlt, auch wenn anstelle von Nadelbäumen Palmen überall zu sehen waren.




Wir aßen in einem „typisch“ deutschen Lokal an dem aber auch nur der Name deutsch war. Hamburger und Würstel mit Brot und dazu frischer Erdbeer-Schwarzbeersaft (hier oben in den Bergen ist das Klima nicht so heiß, es hat aber trotzdem mindestens 20°C und die Stadt hier ist auch bekannt für die frischen Erdbeeren). Mein Hendl-Hamburger war richtig lecker, frisch und knusprig.

Wir schauten dann noch ein bisschen herum und kauften einige Souvenirs und Süßigkeiten, damit ich in Österreich auch ein paar Sachen zum Verschenken habe, wenn ich zurückkomme. Es gibt dort auch eine kleine Kirche, die von außen ziemlich interessant und einladend aussieht, aber leider hatte ich keine Zeit um hineinzugehen.



In der ganzen Stadt kleiden sich die „Einheimischen“, oder zumindest die, die dort arbeiten in deutscher bzw. österreichischer Tracht.



Da wir erst um 12 zu Mittag in Valencia aufgebrochen waren und wir zwei Stunden brauchten um in die Stadt zu kommen und dort auch Zeit brauchten um uns zurecht zu finden, wurde es auch schön langsam dunkel (gegen halb fünf begann es zu dämmern). Deswegen fuhren wir allmählich zurück nach Valencia. Wir hielten aber unterwegs noch um „Fresas con Crema“ (Erdbeeren mit Schlag) zu essen.

In Valencia haben meine Gastmama und ich unsere Weihnachtsgeschenke zu den anderen gelegt. Leider werden wir für Weihnachten keinen Christbaum haben (ich weiß aber nicht warum), aber meine Gastmama hat mich auf das vertröstet, dass wir in Lechería eh einen haben. Aber Weihnachten ohne Christbaum ist irgendwie eigenartig.

Tag 112 - 22. Dezember

Valencia wir kommen

Heute Vormittag ist Rafael mit mir zum Büro der Tauchschule gefahren, und zum Glück war jemand dort. Einer der Tauchlehrer hat mir alles noch einmal erklärt und ich musst unendlich viel durchlesen und unterschreiben. Aber dann endlich bekam ich meine Bücher, die ich zu lernen habe und habe auch gleich den Kurs bezahlt.

Zurück zu Hause berichtete mir meine Gastmama, dass das Flugzeug erst morgen fertig sein wird und dass wir deswegen mit einer nationalen Airline nach Valencia fliegen werden. Wir haben dann mehrere Male versucht die Tickets übers Internet zu buchen, aber das funktionierte nicht. Meine Gastmama rief dann Rafael an und bat ihn, dass er zum Büro der Airline fährt und dort die Tickets kauft.

Wir, meine Gasteltern, meine Gastschwester und ich, sind dann in ein kleines Restaurant in Lechería gefahren und haben dort gegessen. Ich bestelle mir Tintenfischringerl, weil die hier in der Gegend so gut und frisch sind.
Gleich danach fuhren wir nach Barcelona zum Flughafen und gaben unser Gepäck auf. Da wir aber noch warten mussten, sind wir in eine Lounge gegangen und warteten dort noch für zwei Stunden.

Am Gate mussten wir dann auch noch ein bisschen warten, aber dann flogen wir schon nach Caracas.
Nach einer halben Stunde in der Luft, waren wir dort und haben auch gleich das andere Gate gesucht, damit wir den Anschlussflug nach Valencia nicht verpassen würden.

Aber unser Anschlussflieger hatte schon mal eine halbe Stunde Verspätung und wir mussten dann noch eine Stunde am Gate in Caracas warten. Mir war auch ziemlich kalt dort, weil die Klimaanlage sooo extrem eisig kalt war und genau auf uns herab geblasen hat.

Im Flieger schlief ich dann ein bisschen und dann waren wir auch schon in Valencia angekommen. Am Flughafen dort haben Carlos und Eber (mein Gastcousin, und ja das ist sein Name :) ) uns empfangen und zu unserem Hotel gebracht. Ich werde für die ersten beiden Nächte ein Zimmer für mich haben und meine Gastmama und Chantell auch eines, weil ursprünglich mein Gastpapa mitgefahren wäre, aber dann leider doch nicht wegen geschäftlichen Sachen. Und Chantell hätte dann mit mir in einem Zimmer geschlafen, aber da das zweite Bett im Hotelzimmer meiner Gastmama frei war, schläft sie bei ihr.
Es war da schon nach zwölf und wir fielen einfach nur müde ins Bett.