Dienstag, 5. Januar 2010

Tag 113 - 23. Dezember

Colonia Tovar


Da mir meine Gastmama gestern in der Nacht noch gesagt hat, dass wir heute nicht zu früh aufstehen werden, ist mein Wecker erst um halb neun abgegangen. Eine Stunde später (und mit Verspätung) wurden wir von Eber abgeholt und sind zusammen zum Haus meiner Gasttante gefahren.

Dort frühstückten wir zusammen mit meiner Gastoma, zwei Geschwister meiner Gastmama, und ein paar Nichten und Neffen. Es gab Empanadas, die nicht frittiert waren (und so sind sie auch am besten, einfach gegrillt!) zusammen mit Eierspeise und Kaffe- einfach nur lecker! Eber, mein Gastcousin, schlug dann vor zur Colonia Tovar zu fahren, weil es einigermaßen in der Nähe ist. Ich hatte schon vorher davon gehört und war total begeistert von der Idee; so komme ich auch mehr herum und sehe was von Venezuela. (zur Erklärung: Colonia Tovar ist eine Stadt in den Bergen, die Städten oder Dörfern in Deutschland nachempfunden ist.) Zuerst wollte meiner Gastschwester nicht mit, aber ich konnte sie dann erfolgreich überreden mitzufahren. Meine Gastmama wollte gar nicht mitfahren und ist lieber mit ihrer Schwester in ein Einkaufszentrum gefahren um noch ein paar letzte Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

Bevor wir aber wirklich aufgebrochen sind, tankten wir noch die Autos voll und kauften ein paar Getränke und Süßigkeiten, damit wir am weiteren Weg nicht stehen bleiben müssen.

Zuerst ging es lange auf der Autobahn dahin; die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 60 km/h, aber alle sind mindestens das Doppelte gefahren. Und auch sonst fahren die hier mehr oder weniger ohne Verkehrsregeln und ohne Rücksicht auf andere. (Teilweise bekomme ich einfach nur Bauchweh, weil die hier so „wild“ und rücksichtslos fahren.)

Dann ist es aber schön langsam aber doch in die Berge gegangen und auch kurvig und teilweise ziemlich steil.



Die Straßenverhältnisse sind wirklich nicht die besten, aber da es hier nur Sommer gibt, müssen sie sich hier nicht mit Eis- und Schneefahrbahn beschäftigen. Egal – wir waren schon ziemlich hoch oben in den Bergen, als wir einen kurzen Zwischenstopp einlegten und in einem kleinen Geschäft frischen Erdbeersaft kauften und auch sogleich tranken. Nach der kurzen Pause fuhren wir auch gleich weiter und nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir dann auch „schon“ in Colonia Tovar an. Ganz oben in den Bergen eine Stadt 8fast) wie in Deutschland; mit den typischen weißen Häusern mit dunklen Holzbalken (hier meist nur aufgemalte braune Streifen) und überall Holzschilder mit deutschen Namen und Bezeichnungen. Ich habe mich irgendwie heimisch gefühlt, auch wenn anstelle von Nadelbäumen Palmen überall zu sehen waren.




Wir aßen in einem „typisch“ deutschen Lokal an dem aber auch nur der Name deutsch war. Hamburger und Würstel mit Brot und dazu frischer Erdbeer-Schwarzbeersaft (hier oben in den Bergen ist das Klima nicht so heiß, es hat aber trotzdem mindestens 20°C und die Stadt hier ist auch bekannt für die frischen Erdbeeren). Mein Hendl-Hamburger war richtig lecker, frisch und knusprig.

Wir schauten dann noch ein bisschen herum und kauften einige Souvenirs und Süßigkeiten, damit ich in Österreich auch ein paar Sachen zum Verschenken habe, wenn ich zurückkomme. Es gibt dort auch eine kleine Kirche, die von außen ziemlich interessant und einladend aussieht, aber leider hatte ich keine Zeit um hineinzugehen.



In der ganzen Stadt kleiden sich die „Einheimischen“, oder zumindest die, die dort arbeiten in deutscher bzw. österreichischer Tracht.



Da wir erst um 12 zu Mittag in Valencia aufgebrochen waren und wir zwei Stunden brauchten um in die Stadt zu kommen und dort auch Zeit brauchten um uns zurecht zu finden, wurde es auch schön langsam dunkel (gegen halb fünf begann es zu dämmern). Deswegen fuhren wir allmählich zurück nach Valencia. Wir hielten aber unterwegs noch um „Fresas con Crema“ (Erdbeeren mit Schlag) zu essen.

In Valencia haben meine Gastmama und ich unsere Weihnachtsgeschenke zu den anderen gelegt. Leider werden wir für Weihnachten keinen Christbaum haben (ich weiß aber nicht warum), aber meine Gastmama hat mich auf das vertröstet, dass wir in Lechería eh einen haben. Aber Weihnachten ohne Christbaum ist irgendwie eigenartig.

1 Kommentar:

  1. Wie ich Dich beneide, denn da habe ich 8 Jahre gewohnt Vicki....! Oft ist es aber in der Colonia Tovar so überlaufen mit "Touristen", leider, denn alle wollen da sein. . Colonia ist ein Paradies, kaum Kriminalität,niemand will was von Dir abends, keine Cucarachas oder andrere kleine Tierchen und ewig Frühling, und der Strand ist nur eine Stunde entfernt. Viel Spaß noch!

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