Sonntag, 20. Juni 2010

Tag 246 - 5. Mai - Gran Sabana

Tepui El Abismo

Heute früh wurden wir von Jeeps abgeholt und brachen dann zu einem 3 Stunden entfernten Tepui (Tafelberg) auf. Wir fuhren zuerst ein kleines Stück auf einer asphaltierten Straße, aber dann auf einer wirklich schlechten mit „metertiefen“ Löchern und schlammgefüllten Passagen. Als wir so fuhren und fuhren, wackelte der Jeep wie bei einem Erdbeben. Einmal wich unser Fahrer auf die rechte Seite der Straße aus und plötzlich rutschten wir ein ordentliches Stück ab. Wir hingen nur mehr mit zwei Rädern auf der Straße und kamen von alleine nicht mehr hoch. Wir schoben alle Panik, da es zu unserer Rechten mindestens fünf Meter hinunterging.


Der Fahrer ließ uns aussteigen und einer der anderen Jeeps half unserem Jeep durch ein Abschleppseil aus der Patsche. Danach ging es auch schon weiter. Wir fuhren ewig lang über diesen Waldweg. Mir wurde echt schlecht und gut ging es mir auch nicht wirklich. Aber die Fahrt nahm einfach kein Ende. Irgendwann gegen elf Uhr hielten wir kurz an, aber nur um einen kleinen Regenschauer abzuwarten. Nach einer weiteren 20-minütigen Fahrt waren wir auch schon angekommen. Nur mit unseren Kameras in den Händen fingen wir den Anstieg zum Tafelberg „El Abismo“. Es war echt hart und steil, steinig und wir waren alle auch nicht mehr an solche Wanderungen/Fußmärsche gewohnt, weil wir hier in Venezuela fast keine Strecken zu Fuß gehen und wegen der Hitze auch fast keinen Sport betreiben. Leider regnete es hin und wieder und so waren wir total nass, aber das kühlte uns auch ein wenig ab. Nach einer knappen Stunde kamen wir oben am Tepui an und konnten unseren Augen kaum glauben: Wir konnten außer Regenwald nur Regenwald sehen!!


Es war wirklich atemberaubend! Soweit wir sahen, sahen wir nur den ewig großen Regenwald. Carlos schlug vor, dass wir eine Minute ruhig sind, damit wir den Regen, den Wind, die Tiere und auch einfach alles besser aufnehmen können. Leider mussten einige zunächst das wieder durch blöde Sprüche verderben, aber danach war es wirklich still. Auf einmal hörten wir ein paar Vogelgeräusche und kurz danach flogen zwei wunderschöne blau-gelbe Papageien aus dem Regenwald über den restlichen hinweg, bis wir sie nicht mehr sehen konnten. Danach gingen wir jeder einzeln zu einem kleinen Vorsprung, von wo man noch ein bisschen besser alles überblicken konnte. Der Vorsprung war wirklich nicht sehr groß und es ging danach über 100m tief hinunter, sodass ich doch ein bisschen Angst hatte. Leider konnte ich nicht lange dort bleiben, weil die anderen auch noch wollten. Wir machten noch ein Gruppenfoto, legten noch eine stille Minute ein und auf einmal flog ein Uhu über uns hinweg, leider war ich zu langsam um ein Foto von ihm zu machen.


Danach machten wir uns auf den Abstieg. Nach nur kurzer Zeit waren wir wieder bei den Jeeps, fuhren ein wenig, aßen zu Mittag und danach zurück nach Santa Elena. Alle waren total erschöpft und nach dem leckeren Abendessen, legten wir uns erst mal schlafen.

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